Antrittsbesuch:Gepflegter Austausch

Bundeskanzlerin Angela Merkel und der neue österreichische Bundeskanzler Christian Kern haben in der Flüchtlingspolitik nicht alles gemein.

Von Ruth Eisenreich, Berlin

Kanzlerin Angela Merkel und der neue österreichische Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) haben bei einem Treffen in Berlin am Donnerstag die Einigkeit der beiden Länder in der Flüchtlingspolitik betont. Die Beziehung zwischen Deutschland und Österreich sei immer gut gewesen, sagte Merkel, bei Meinungsverschiedenheiten könne man sich "gepflegt austauschen". Zuletzt hatte es Spannungen gegeben, weil Kerns Vorgänger Werner Faymann eine Wende hin zu einer restriktiven Flüchtlingspolitik vollzogen hatte. Die damals eingeführte "Obergrenze" für Flüchtlinge verteidigte Kern nun; Merkel kommentierte eine Frage danach nicht direkt, sondern betonte stattdessen die Punkte, in denen man sich einig sei, etwa im Schutz der EU-Außengrenzen. Merkel und Kern forderten zudem eine faire Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der EU, die Bekämpfung der Fluchtursachen und eine engere Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern.

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