Anti-Piraten-Einsatz der EU:Deutsche Marine tötet Piraten

Zwischenfall am Horn von Afrika: Eine deutsche Fregatte kann ein Boot mit Bewaffneten erst durch Schüsse stoppen - einer der mutmaßlichen Seeräuber stirbt.

Bei einem Einsatz der deutschen Fregatte Brandenburg im Golf von Aden ist ein mutmaßlicher Pirat tödlich verletzt worden. Wie das Verteidigungsministerium in Berlin mitteilte, reagierte ein verdächtiges Ruderboot mit fünf bewaffneten Insassen am Morgen nicht auf Warnschüsse der Fregatte. Der Kommandant der EU-Mission Atalanta habe daraufhin die Erlaubnis zum Schießen gegeben.

Anti-Piraten-Einsatz der EU: Die Fregatte Brandenburg ist im Golf von Aden am Anti-Piraten-Einsatz der EU beteiligt.

Die Fregatte Brandenburg ist im Golf von Aden am Anti-Piraten-Einsatz der EU beteiligt.

(Foto: Foto: dpa)

Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge um 5.40 Uhr deutscher Zeit. Einer der Insassen des Ruderbootes sei dabei schwer verletzt worden und trotz sofortiger medizinischer Hilfe gestorben. Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos in Potsdam sagte, es sei noch unklar, ob der Verdächtige von einem Querschläger oder direkt von einem Schuss getroffen worden sei.

Die anderen mutmaßlichen Piraten hätten nach dem Beschuss die Waffen und eine Enterleiter über Bord geworfen. Die Fregatte Brandenburg überprüfe derzeit die Verdächtigen und deren Boot.

Deutschland ist vor der Küste Somalias mit rund 660 Bundeswehrsoldaten und drei Fregatten am Anti-Piraten-Einsatz der EU beteiligt. Neben der Brandenburg sollen auch die Karlsruhe und die Bremen am Horn von Afrika Seeräuber abschrecken und Schiffe zum Schutz vor Angriffen begleiten.

Bundeswehrsoldaten haben bereits mehrfach schwerbewaffnete Piraten aufgespürt und gestoppt. So stellten Soldaten der Fregatte Bremen Mitte August auf einem Ruderboot Sprengköpfe für Panzerabwehrhandwaffen, eine Handgranate und Sprengstoff sicher.

Vor der somalischen Küste geraten immer wieder Schiffe in die Hände von Seeräubern. Nach einer Lösegeldzahlung ließen Piraten Anfang August den deutschen Frachter Hansa Stavanger frei. Er hatte sich vier Monate in ihrer Gewalt befunden. An diesem Montag forderten somalische Piraten 14 Millionen Euro Lösegeld für einen türkischen Frachter, wie dessen Reederei in Istanbul mitteilte.

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