Anschlagsserie im Wahlkampf:Acht Tote bei Bombenattentaten in Pakistan

Anschläge im pakistanischen Wahlkampf: In Quetta und Karachi sterben acht Menschen. Ein Attentat auf Ex-Militärmachthaber Pervez Musharraf kann gerade noch vereitelt werden.

Bei Bombenanschlägen auf ein Wahlkampfbüro und Mitglieder der schiitischen Minderheit sind in Pakistan acht Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Außerdem fanden Sprengstoffexperten nach Polizeiangaben eine Autobombe in der Nähe des Anwesens von Ex-Militärmachthaber Pervez Musharraf, der dort unter Hausarrest steht.

Die Taliban hatten im vergangenen Monat gedroht, vor den im Mai anstehenden Wahlen weltliche Parteien anzugreifen.

Die Läden im südpakistanischen Handelszentrum Karachi blieben am Mittwoch geschlossen, nachdem am Dienstagabend ein Büro der Partei Muttahida Qaumi Movement (MQM) attackiert worden war. Bei der Explosion starben laut Polizei zwei Menschen; 15 weitere wurden verletzt. Die MQM rief daraufhin einen Tag der Trauer aus.

Ebenfalls am Dienstagabend sprengte ein Selbstmordattentäter sein Auto in der südwestpakistanischen Stadt Quetta an einem Kontrollpunkt auf dem Weg in eine schiitische Wohngegend in die Luft. Dabei starben nach Polizeiangaben sechs Menschen, 36 weitere wurden verletzt.

Bei drei weiteren kleinen Bombenexplosionen in anderen Gegenden Quettas wurde mehr als ein Dutzend Menschen verletzt. Laut der Zeitung Dawn übernahm die sunnitische Gruppe Lashkar-e-Jhangvi (LeJ) die Verantwortung, die sich auch zu zwei Anschlägen im Januar und Februar in Quetta mit insgesamt mehr als 175 Toten bekannt hatte.

Unweit von Musharrafs Haus war am Dienstagabend ein Auto mit bis zu 45 Kilogramm Sprengstoff geparkt worden. Sprengstoffexperten hätten die Bombe entschärfen können, erklärte die Polizei. Musharraf, der erst im vergangenen Monat nach jahrelangem Exil nach Pakistan zurückgekehrt war, hatte von den Taliban Todesdrohungen erhalten.

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