Süddeutsche Zeitung

Anschlagsversuch mit Rizin:Tödliches Gift in Brief an US-Senator entdeckt

Alarm in der Poststelle des Kapitols: Bei einer Routinekontrolle haben Beamte das Gift Rizin in einem Brief an einen US-Senator entdeckt. Ob ein Zusammenhang mit den Anschlägen auf den Marathon in Boston besteht, ist unklar.

In einem an einen US-Senator adressierten Brief ist das tödliche Gift Rizin gefunden worden. Das Schreiben sei an den Republikaner Roger Wicker aus dem Bundesstaat Mississippi adressiert gewesen und in der Poststelle des Kongresses abgefangen worden, teilten die Behörden mit.

Ob ein Zusammenhang mit dem Bombenanschlag auf den Marathon in Boston bestehe, könne derzeit noch nicht gesagt werden, erklärte der Vizefraktionschef (Majority Whip) der Demokraten im Senat, Dick Durbin. Der Vorfall erinnere aber an die Briefe mit Milzbrand-Erregern, die nach den Anschlägen vom 11. September 2001 im Kongress aufgetaucht seien. Die Bundespolizei FBI und andere Sicherheitsbehörden nahmen die Ermittlungen auf.

Der oberste Gesetzeshüter des Senats, Terrance Gainer - der Sergeant at Arms of the United States Senate -, teilte mit, der mit Rizin versehene Brief sei nicht auf den ersten Blick verdächtig gewesen. Er sei in Memphis im Bundesstaat Tennessee ohne Absender abgestempelt worden.

Rizin wirkt bereits in kleinsten Dosen tödlich, wenn Menschen es verschlucken. Das Einatmen des Gifts führt zu Atemproblemen. Bereits 2004 waren in der Poststelle des US-Senats sowie des Weißen Hauses Rizin gefunden worden. Das Weiße Haus und das Verkehrsministerium erhielten zudem 2003 Post mit Rizin.

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