Anschlag in Pakistan:Taliban attackieren Wahlkampfbüro in Karachi

Der Wahlkampf in Pakistan wird immer blutiger. Radikalislamische Taliban zündeten vor einem Wahlkampfbüro in Karachi eine Bombe. Dabei kamen sechs Menschen ums Leben.

Bei einem Bombenanschlag auf ein Wahlkampfbüro sind am Donnerstagabend in der südpakistanischen Hafenstadt Karachi sechs Menschen ums Leben gekommen. Sieben Menschen seien bei der Attacke verletzt worden, teilte die Polizei mit. Kurz nach dem Anschlag war zunächst von vier Toten die Rede gewesen.

Die ins Visier genommene weltliche Partei Muttahida Qaumi Movement (MQM) rief einen Tag der Trauer aus. Am Donnerstag blieben in der Millionenmetropole viele Geschäfte geschlossen, Schulen öffneten nicht und Busse fuhren nicht.

Schon Dutzende Tote und Verletzte

Erst am Dienstag war ein Büro der MQM in Karachi attackiert worden. Dabei wurden zwei Menschen getötet und 15 weitere verletzt. Die Taliban, die sich zu dem jüngsten Anschlag bekannten, hatten gedroht, vor den am 11. Mai anstehenden Wahlen weltliche Parteien anzugreifen. Die Extremisten kämpfen für einen Gottesstaat - ohne Wahlen.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International sind seit der Ankündigung der Wahlen in Pakistan Dutzende Menschen bei Anschlägen auf Politiker getötet worden. Bis zum Mittwoch zählten die Menschenrechtler mindestens 37 Tote und 183 Verletzte. "Diesmal war die Zeit vor den Wahlen besonders tödlich", sagte Mustafa Qadri von Amnesty. Politische Aktivisten und Wahlhelfer würden eingeschüchtert.

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