Anschlag in Nigeria:Mindestens elf Menschen sterben bei Explosion in Bordell

Im Rotlichtviertel der Stadt Bauchi explodiert eine Bombe, mindestens elf Menschen kommen ums Leben. Vermutet wird ein Anschlag der Islamistengruppe Boko Haram.

  • Mindestens elf Menschen kommen bei einer Explosion im Rotlichtviertel der Stadt Bauchi im Nordosten Nigerias ums Leben.
  • Mindestens 14 weitere werden verletzt.
  • Behörden vermuten einen Anschlag der islamischen Extremistengruppe Boko Haram.

Detonation in Bordell

Bei einer Explosion im Rotlichtviertel der nigerianischen Stadt Bauchi sind mindestens elf Menschen getötet worden. Nach Polizeiangaben vom Samstag wurden mindestens 14 weitere Menschen bei der Detonation in einem Bordell am Freitagabend verletzt, die Nachrichtenagentur dpa berichtet von 28 Verletzten. Sie mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Mehrere Angreifer warfen nach Polizeiangaben in einem Hotel Sprengsätze und schossen wahllos auf Gäste und Personal. Ein Polizeisprecher sagte, das Hotel sei ein Bordell. Zunächst blieb unklar, wer für den Anschlag verantwortlich war. Ein Mann sei im Zusammenhang mit dem Angriff festgenommen worden, so der Polizeichef des Bundesstaates Bauchi. Vermutet wurde ein Anschlag der Extremistengruppe Boko Haram.

Islamistischer Terror im Norden Nigerias

Boko Haram kämpft für einen streng islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias und verübt seit 2009 immer wieder Anschläge auf Nigerias Polizei, Armee und Behörden, aber auch auf Kirchen, Schulen und Bars. In Bauchi im Nordosten des Landes gab es bereits mehrfach Angriffe der Islamistengruppe. Boko Haram greift oft Ziele an, die nach ihrer Auslegung des sunnitischen Islams sündhaft sind.

Allein in diesem Jahr wurden bereits fast 2000 Menschen bei Angriffen der Gruppe getötet. Für Empörung sorgte vor allem die Entführung von mehr als 200 Schülerinnen durch die Islamisten im April. Erst am Mittwoch waren bei einem Anschlag auf ein Einkaufszentrum in der Hauptstadt Abuja mindestens 21 Menschen getötet worden.

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