Anschlag in Jerusalem:Böse Erinnerungen werden wach

Ein tödlicher Bombenanschlag erschüttert nach Jahren relativer Ruhe die israelische Hauptstadt. Den Höhepunkt der Gewalt erreichte der Konflikt um die Heilige Stadt zur Zeit der Zweiten Intifada. Ein Rückblick.

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In einer Tasche versteckt wurde am Mittwoch eine Bombe an einer belebten Bushaltestelle in Jerusalem platziert. Etwa 30 Menschen wurden bei der Explosion verletzt, eine Frau kam ums Leben.

In jüngster Zeit gab es vermehrt Spannungen zwischen Israel und den Palästinensergebieten im Gaza-Streifen. Es war der erste Anschlag dieser Art in der israelischen Hauptstadt seit Jahren.

ANSCHLAG AUF ISRAELISCHEN BUS SHARON

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Seit Beginn der Zweiten Intifada im Herbst 2000 hatten die Anschläge radikaler Palästinenser massiv zugenommen und mehr und mehr zivile Opfer gefordert. Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Bus mit jüdischen Siedlern im Juni 2002 kamen 17 Menschen ums Leben. In der Bildmitte der damalige Premier Ariel Scharon.

MINDESTENS 18 TOTE BEI ANSCHLAG AUF BUS IN JERUSALEM

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Immer wieder waren Busse das Ziel von Bombenanschlägen, etwa im August 2003. Zu den schwersten Attentaten zählt der Selbstmordanschlag auf ein Fahrzeug der Linie 2, der 23 Menschen in den Tod riss, darunter viele Kinder aus orthodoxen Familien. Mindestens 130 Menschen wurden verletzt. Die islamistische Hamas bekannte sich zu dem Anschlag. Berichten zufolge soll der Attentäter als ultra-orthodoxer Jude verkleidet gewesen sein.

Selbstmordattentat in Jerusalem

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Der Anschlag auf ein belebtes Pizzalokal im August 2001 gehört ebenfalls zu den traurigen Höhepunkten der israelischen Geschichte. Bei dem Selbstmordanschlag, zu dem sich die Hamas und die Terrororganisation Islamischer Dschihad bekannten, starben mindestens 13 Menschen. Mehr als 70 wurden verletzt.

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Bereits mehrfach war der auch bei Touristen beliebte Mahane-Yehuda-Markt Ziel von Anschlägen. Die Explosion einer Autobombe tötete im November 2000 zwei Menschen.

Selbstmordanschlag in Jerusalem, 1997

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Bei einem Selbstmordanschlag im Juli 1997 waren am selben Ort 13 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 150 Verletzte wurden damals gezählt.

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Seit 2003 ging die Zahl der Anschläge kontinuierlich zurück. Entscheidend dafür mag vor allem das Ende der Zweiten Initifada sein, das im Februar 2005 mit einem Waffenstillstandsabkommen in Scharm-el-Scheich besiegelt wurde.

Fraglich ist, welche Rolle die israelischen Grenzanlagen in diesem Zusammenhang spielten, die auf 760 Kilometern die israelischen Gebiete zum Westjordanland hin abriegeln. Ihr Bau war 2003 begonnen worden.

Die Grenzanlage besteht aus einem Zaun und einer ihn umgebenden Sperrzone; in dicht besiedelten Gegenden wie Ost-Jerusalem wurden stattdessen Betonmauern errichtet. Der Zaun, der in Israel auch "Sicherheitszaun" heißt, wurde nie auf seiner vollen Länge fertiggestellt.

MIDEAST-CONFLICT-ISRAEL

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Zuletzt kam es 2008 zu einem größeren Anschlag: Im März stürmte ein radikaler Palästinenser die Jerusalemer Religionsschule Merkaz Harav Yeshiva, schoss um sich und tötete acht Teenager. Der Attentäter selbst wurde von israelischen Einsatzkräften erschossen.

© sueddeutsche.de/leja/liv
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