Ein jordanischer Doppelagent mit Verbindungen zu al-Qaida soll nach US-Medienberichten den jüngsten Selbstmordanschlag auf eine US-Geheimdienstbasis in Afghanistan verübt haben. Dies berichteten die Washington Post und die New York Times unter Berufung auf ehemalige US-Regierungsbeamte.
Bei dem Täter handelte es sich demnach um den 36-jährigen Humam Khalil Abu-Mulal al Balawi, der für den jordanischen Geheimdienst gearbeitet habe. Die Amerikaner hatten sich von Balawi Informationen über al-Qaidas oberste Führung erhofft und den Mann daher auf die Basis nach Afghanistan gebracht.
Die Jordanier hätten ihn vor mehr als einem Jahr wegen Al-Qaida-Kontakten festgenommen. Später hätten die Jordanier gedacht, sie hätten den Mann auf ihre Seite gebracht und ihn als Agent nach Pakistan und Afghanistan geschickt, um al-Qaida zu unterwandern.
Vor kurzem hätte er sich bei seinen jordanischen Agentenführern mit dem Wunsch gemeldet, CIA-Agenten in dem Lager in der Khost-Provinz zu treffen. Dank seiner Erfolgsgeschichte als Informant gelangte er ohne Durchsuchung auf die Geheimdienstbasis gelangt, wie die Washington Post berichtete.
Bei dem Anschlag kamen sieben CIA-Agenten ums Leben. Bisher hieß es, der Täter habe eine afghanische Armeeuniform getragen, sei als Informant eingeladen gewesen und entgegen den Sicherheitsvorschriften bei seiner Ankunft auf der schwer bewachten Basis nicht durchsucht worden. Die radikal-islamischen Taliban bekannten sich zu dem Angriff. Der Attentäter hatte die Bombenweste in einem Fitness-Raum der Anlage gezündet.