Anschläge:Blutige Terrorserie erschüttert Pakistan

Mutmaßliche Islamisten attackieren Sicherheitskräfte in Pakistan - Dutzende Menschen sterben, die Kämpfe dauern an.

Bei einer Serie von Anschlägen im Norden Pakistans sind mindestens 40 Menschen getötet worden. Allein bei einem Selbstmordanschlag mutmaßlicher radikal-islamischer Extremisten auf eine Polizeiwache in der Millionenstadt Lahore gab es mindestens 28Todesopfer.

Der Selbstmordattentäter fuhr nach Polizeiangaben mit seinem Auto in das Gebäude. Unter den Toten sind mindestens zehn Polizisten. "Wir befürchten, dass noch einige Polizisten unter den Trümmern liegen", sagte ein Sprecher. Etwa 20 Menschen wurden verletzt.

Geiselnahme befürchtet

In einem Trainingszentrum der Sicherheitskräfte am Stadtrand dauerten die Gefechte an. Es wird befürchtet, dass die Extremisten dort eine unbekannte Zahl von Menschen als Geiseln festhalten. Ein offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht.

Bei Gefechten in einem Ausbildungszentrum für Rekruten seien sechs Polizisten und vier Extremisten getötet worden. Mindestens drei Angreifer hätten sich selbst in die Luft gesprengt.

In den vergangenen zwei Wochen kamen in Pakistan bei Selbstmordanschlägen damit weit mehr als 100 Menschen ums Leben.

Die radikalislamischen Taliban haben die Verantwortung für die meisten Explosionen übernommen und drohen den Streitkräften mit weiteren Gewalttaten, falls sie nach Süd-Waziristan vordringen. Dort bereitet die pakistanische Regierung eine Bodenoffensive vor und fliegt seit Tagen Luftangriffe. Viele Zivilisten sind auf der Flucht.

Unterdessen wurden bei einem mutmaßlichen US-Raketenangriff im Nordwesten des Landes vier Menschen getötet. Die Toten in Nord-Waziristan seien vermutlich militante Islamisten gewesen, teilten zwei Geheimdienstmitarbeiter mit. In letzter Zeit greifen die US-Streitkräfte häufig Ziele in Pakistan an, um so Kämpfer der Taliban und des Terrornetzes al-Qaida zu töten.

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