Anschläge an der Costa Blanca:ETA-Attentäter identifiziert

Nach den Bombenanschlägen auf zwei Urlauber-Hotels an der spanischen Ostküste hat die Polizei den mutmaßlichen Haupttäter ermittelt. Es handelt sich um den 23-jährigen Sohn eines berüchtigten ETA-Aktivisten.

Alles weise darauf hin, dass Jon Joseba Troitino der Attentäter sei, teilte der Präfekt von Valencia, Juan Cotino, am Dienstagabend mit. Er habe in beiden Hotels Zimmer reserviert und die Zehn-Kilo-Bomben dort in Koffern versteckt zurückgelassen. Die Polizei vermutet, dass er Komplizen hatte, die ihm anschließend bei der Flucht halfen. Er wurde zur Fahndung ausgeschrieben und sein Foto in ganz Spanien verteilt.

Der Vater des Verdächtigen ist Domingo Troitino alias "Txomin". Er war unter anderem an dem bislang blutigsten Attentat der baskischen Untergrundorganisation beteiligt. Bei dem Bombenanschlag auf ein Kaufhaus in Barcelona im Jahre 1987, waren 24 Menschen getötet worden. Troitino wurde 1989 zu 794 Jahren Gefängnis verurteilt.

Bei dem Doppel-Anschlag am Dienstag waren durch die Explosion einer ersten Bombe im Zentrum Alicantes acht Menschen teils schwer verletzt worden. Darunter ein 24-jähriger Deutscher und ein 30-jähriger Niederländer. Der Deutsche ist nach Angaben der Ärzte in Alicante außer Lebensgefahr. Er hatte schwere Verletzungen an der Schläfe und am Hals davongetragen. Der Zustand des Niederländers dagegen sei äußerst ernst. Er sei am Dienstagabend in ein Koma verfallen und anschließend fünf Stunden lang operiert worden.

Der Deutsche und der Niederländer waren zum Zeitpunkt der Explosion mit fünf weiteren verletzten Ausländern in einer Sprachschule, die sich direkt neben dem Hotel in Alicante befindet.

Im Badeort Benidorm wurden eine Viertelstunde später vier Polizisten verletzt, die nach einer Bombendrohung noch dabei waren, das Hotel Nadal abzusperren.

(sueddeutsche.de/dpa/AFP)

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