Süddeutsche Zeitung

Ankara:Mann schießt vor US-Botschaft in Ankara in die Luft

Wenige Stunden nach dem Attentat auf den russischen Botschafter in der Türkei kommt es zu einem weiteren Zwischenfall.

In der Nacht zum Dienstag, wenige Stunden nach dem Attentat auf den russischen Botschafter in der Türkei, hat ein Mann vor der US-Botschaft in Ankara Schüsse in die Luft abgegeben. Verletzt wurde niemand, der Verdächtige wurde von den Wachmännern der Botschaft überwältigt und von der Polizei festgenommen. Er werde nun verhört.

Wie die diplomatische Vertretung mitteilte, war der Schütze gegen 03.50 Uhr Ortszeit (01.50 Uhr MEZ) auf das Haupttor der Vertretung zugegangen und hatte dann geschossen.

Die Hintergründe der Tat sind bislang unklar. Die US-Botschaft ist das Nachbargebäude der deutschen Botschaft in Ankara. Die Polizei habe zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, berichtet die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu.

Alle diplomatischen Vertretungen der USA in der Türkei bleiben heute für den normalen Verkehr geschlossen, hieß es weiter. Davon betroffen sind neben der Botschaft in Ankara auch die Konsulate in Istanbul und Adana. Die Botschaft rief die US-Bürger in der Türkei zudem zur erhöhten Wachsamkeit auf und drängte sie dazu, alle nötigen Vorkehrungen für ihre persönliche Sicherheit zu treffen.

Am Montagabend hatte ein türkischer Polizist auf einer Fotoausstellung in Ankara acht Schüsse auf den russischen Botschafter Andrej Karlow abgegeben. Karlow starb später im Krankenhaus an seinen Verletzungen. Er war seit 2013 Botschafter in der Türkei gewesen. Der Täter hatte sich auf den russischen Einsatz in Syrien bezogen. "Vergesst Aleppo nicht", rief er nach dem Attentat.

Die US-Botschaft bleibt am Dienstag nach Schüssen vor dem Gebäude vorerst geschlossen. Gleiches treffe auch auf die Konsulate in Istanbul und Adana zu, teilte die Botschaft mit.

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SZ.de/dpa/AFP/bbr/bepe/mcs
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