Angriff auf Restaurant in Bamako:EU-Offizier stirbt bei Anschlag in Malis Hauptstadt

Policemen stand near the La Terrasse restaurant, as seen in the backround with the blue curtains, in Bamako on March 7, 2015, after five people, including a French and a Belgian national, were shot de

Polizisten sperren die Umgebung des Restaurants La Terasse ab, in dem zuvor bei einem Anschlag fünf Menschen getötet wurden.

(Foto: AFP)
  • Bewaffnete greifen ein Restaurant in Malis Hauptstadt Bamako an. Fünf Menschen sterben, darunter ein Belgier und mindestens ein Franzose.
  • Bei dem belgischen Opfer handelt es sich um einen Offizier der EU-Ausbildungsmission in dem westafrikanischen Land.
  • Es gibt Hinweise, dass es sich bei dem Angriff um einen islamistischen Anschlag handelt.

Tödlicher Anschlag in Malis Hauptstadt

Mutmaßliche Islamisten haben in einem auch bei Ausländern beliebten Nachtclub in der malischen Hauptstadt Bamako ein Blutbad angerichtet und dabei fünf Menschen getötet. Unter den Opfern sind Medienberichten zufolge ein Franzose und ein Belgier sowie ein malischer Polizist.

Bei dem fünften Toten könnte es sich um einen weiteren Franzosen handeln. Der französische Sender RFI sprach von außerdem mindestens zehn Verletzten, von denen zwei in kritischem Zustand seien. Bei drei Verletzten soll es sich um Schweizer handeln. Der UN-Mission zufolge waren unter den Verletzten auch zwei internationale Experten des Minenräumdienstes der Vereinten Nationen (Unmas).

Angriff mit Maschinenpistole und Handgranaten

Maskierte Täter griffen Zeugen zufolge das Lokal "La Terrasse" in der Nacht zum Samstag mit einer Maschinenpistole und Handgranaten an. Einer von ihnen habe laut "Allahu Akbar" (Gott ist am größten) gerufen, berichtete ein Augenzeuge. Anschließend seien die Männer mit einem Auto und einem Motorrad geflohen. Das Gebiet wurde anschließend weiträumig abgesperrt.

EU-Sicherheitsoffizier unter den Opfern

Die Zeitung "Le Figaro" berichtet, einer der Toten sei ein Franzose, ein in Bamako lebender Ingenieur.

Der getötete Belgier arbeitete als Sicherheitsoffizier für die EU-Delegation in Bamako. Das teilte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini mit. Die EU werde mit den malischen Behörden zusammenarbeiten, um die Täter vor Gericht zu bringen. Die EU hilft bei der Ausbildung der malischen Truppen im Kampf gegen islamistische Organisationen im Norden des Landes.

Der französische Präsident François Hollande verurteilte den Anschlag scharf. Premierminister Manuel Valls äußerte auf Twitter seine Unterstützung für den malischen Präsidenten Ibrahim Boubacar Keita. Der belgische Außenminister Didier Reynders zeigte sich "schockiert über die feige Tat".

Botschaften rufen zur Vorsicht auf

Die französische Botschaft in Bamako rief Franzosen im Land zur Vorsicht auf und richtete einen Krisenstab ein. Die Sicherheitsvorkehrungen für französische Einrichtungen in Mali wurden verstärkt. Das Auswärtige Amt gab eine Teilreisewarnung für Mali aus und erklärte, weitere Anschläge in Bamako seien nicht auszuschließen. Deutsche in Mali sollten die Nachrichten aufmerksam verfolgen und Anweisungen der örtlichen Sicherheitskräfte unbedingt befolgen.

Anschläge bisher eher selten

Nach einem Putsch hatten Islamisten und Separatisten 2012 in Mali den Norden unter ihre Kontrolle gebracht. Erst durch ein Eingreifen der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich wurde das Wüstengebiet wieder zurückerobert. Bis heute bleibt die Lage dort unübersichtlich. Jedoch waren Anschläge im südlich gelegenen Bamako bisher eher selten.

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