Ampel-Verhandlungen:Ordentlich eingeheizt

Berlin GER, Berlin, 20.10.21, Fridays for Future - FFF - PK Luisa Neubauer, Forderungen an die neue Bundesregierung - K

Immer feste druff: Luisa Neubauer bei der PK am Mittwoch.

(Foto: Eibner-Pressefoto/Imago)

Fridays for Future und die einstigen Klima-Hungerstreikenden machen Druck auf die Koalitionsverhandler. Sie wollen den Systemwandel, nicht nur ein "ergrüntes" Weiter-so.

Am Donnerstag beginnen die Koalitionsverhandlungen. Am Freitag ist wieder Fridays-for-Future-Tag in Berlin. Nach Angaben der Polizei sind 10 000 Teilnehmer angemeldet. Bereits an diesem Mittwoch machte Aktivistin Luisa Neubauer weiter Druck. Und am 12. November wird Olaf Scholz sein Versprechen wahr machen und mit den Klimaaktivisten sprechen, die vor der Bundestagswahl spektakulär mit einem Hungerstreik auf die Nöte der jungen Generation auf sich aufmerksam machten. Es wird also wieder ordentlich eingeheizt, vor allem den Grünen dürfte das wenig schmecken.

Auf einer Pressekonferenz im Berliner Naturkundemuseum sagte Neubauer: "Wir sprechen nicht von der Begrünung der Regierungsarbeit, wir sprechen von vollumfänglichen Systemveränderungen, die anstehen. Ein Weiter-so in Ökoliberal ist zum Scheitern verurteilt." Für die Begrenzung der Klimaerwärmung auf 1,5 Grad Celsius fordern die jungen Umweltschützer unter anderem die Verabschiedung eines 1,5-Grad-konformen CO₂-Budgets sowie den Beschluss des Erdgasausstiegs bis spätestens 2035. Weitere Forderungen sind ein verbindlicher Kohleausstieg bis 2030, ein Einbaustopp für fossile Verbrennermotoren von 2025 an sowie ein sofortiger Neu- und Ausbaustopp für Autobahnen und Bundesstraßen. Für die internationale Klimafinanzierung sollen jährlich mindestens 14 Milliarden Euro festgelegt werden.

Die Gruppe "Letzte Generation" war Ende August in Hungerstreik getreten und forderte, mit allen drei Kanzlerkandidaten zu sprechen. Vorher wollten sie den Hungerstreik nicht beenden. Während andere den Hungerstreik abbrachen, beendeten zwei der jungen Menschen erst am Tag vor der Bundestagswahl die Aktion. Sie hatten von Scholz verlangt, einen Klimanotstand auszurufen.

Das etwa eineinhalbstündige Gespräch mit Scholz soll live übertragen werden, sagte eine Sprecherin der Gruppe. Vielleicht sind die Ampel-Verhandler bis dahin schon ein Stück weiter ergrünt.

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