Amman:Polizist in Jordanien erschießt fünf Menschen

  • Ein Polizist in Jordanien hat fünf Menschen erschossen. Zwei der Toten kommen aus den USA, zwei aus Jordanien, einer aus Südafrika.
  • Die Amerikaner und der Südafrikaner waren als Ausbilder für die jordanische Polizei tätig.
  • Über die Hintergründe der Tat ist noch nichts bekannt.

Jordanischer Polizist tötet mindestens fünf Menschen

Ein jordanischer Polizist hat in einem Trainingszentrum der Polizei in der Hauptstadt Amman das Feuer auf ausländische Ausbilder eröffnet. Dabei wurden am Montag zwei US-Amerikaner, zwei Jordanier und ein Südafrikaner getötet, wie ein Regierungssprecher mitteilte. Der Schütze sei erschossen worden.

Es werde derzeit ermittelt, ob das Motiv der Tat ein persönliches oder politisches sei. Die US-Botschaft in Amman teilte auf ihrer Homepage mit, dass es "zum jetzigen Zeitpunkt voreilig ist, um über Motive zu spekulieren".

Man nehme den Angriff "sehr ernst"

US-Präsident Barack Obama sagte, dass die Amerikaner sehr eng mit den jordanischen Behörden zusammenarbeiten werden, um den Vorfall aufzuklären. Man nehme den Angriff "sehr ernst".

Bei der Schießerei seien zudem sieben Menschen verletzt worden, darunter zwei Amerikaner, drei Jordanier und ein Libanese, sagte Momani weiter. Der getötete Jordanier sei ein ziviler Angestellter des Trainingszentrum gewesen. Die Regierung machte zur Identität des Angreifers keine Angaben.

Teil eines Ausbildungsprogramms der Polizei

Nach Informationen der Washington Post sind die getöteten und verletzten Amerikaner Teil eines Polizeiausbildungsprogramms im Auftrag des US-Außenministeriums gewesen. Es habe sich bei allen um Zivilisten gehandelt.

Rund zwei Stunden nach der Schießerei fuhren Dutzende Panzerfahrzeuge bei dem großen, von Mauern umgebenen Trainingszentrum ein und aus. Die Anlage am Stadtrand von Amman wurde 2003 eingerichtet.

Dort wurden unter anderem 53 000 Polizisten aus dem Irak und 8000 aus den palästinensischen Autonomiegebieten ausgebildet, wie es auf der Webseite der Einrichtung heißt. Der tödliche Zwischenfall kratzt am Image Jordaniens als relativ stabiles Land in der Region.

Das prowestliche Königreich spielt eine prominente Rolle im Kampf gegen islamische Extremisten wie Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat, die weite Gebiete in den benachbarten Ländern Irak und Syrien kontrolliert. Es gibt Befürchtungen, Kämpfer könnten Vergeltungsanschläge auf jordanischem Boden verüben.

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