Süddeutsche Zeitung

Altersvorsorge:Sicherheit im Alter nur noch mit Zusatzrente möglich

Sozialminister Müntefering macht es amtlich: "Von der gesetzlichen Rente alleine kann der Lebensstandard im Alter künftig nicht mehr gehalten werden." Das geht aus dem Rentenversicherungsbericht der Regierung hervor.

Nur wer zusätzlich kräftig spart - mehr als die meisten Menschen es heute tun -, wird sich so viel leisten können wie als Berufstätiger. Das geht aus dem Rentenversicherungsbericht hervor, den der Vizekanzler mit den Worten: "Sicherheit im Alter ist möglich" vorstellte.

Die Struktur sei in Ordnung, das System bis zum Jahr 2030 tragend, sagte der Vizekanzler. Allerdings müsse die private und betriebliche Vorsorge noch verstärkt werden. Er habe jedoch keine Absicht, eine zusätzliche Vorsorge zur Pflicht zu machen, betonte Müntefering. Aber gerade untere Einkommensgruppen nutzten die Möglichkeiten zu wenig.

Hier müsse stärker geworben werden. Auch seien die Tarifpartner gefragt. Einschließlich des Öffentlichen Dienstes haben Müntefering zufolge 60 Prozent der Beschäftigten zusätzlich vorgesorgt.

Der zuvor im Kabinett erörterte Rentenversicherungs- sowie der Alterssicherungsbericht sind nach Münteferings Worten eine "vorsichtige und nüchterne Beschreibung" dessen, wie sich Löhne und Beschäftigung entwickeln. Keiner wisse hundertprozentig, wie es am Ende laufen werde. Man habe bisherige Annahmen aber reduziert und etwa bei der Lohnentwicklung geringere Zuwachsraten unterstellt.

Kritik der Rentner an den absehbaren Nullrunden für die nächsten Jahre wies Müntefering zurück. Hintergrund sei die schwache Entwicklung des Wirtschaftswachstums und der Einkommen der Aktiven, sagte der SPD-Politiker im ZDF. "Wenn der Wohlstand wächst, werden auch die Renten steigen", sagte er. Solange die Wirtschaft nicht spürbar zulege, seien alle im Land betroffen, nicht nur die Rentner.

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dpa
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