
Für ihren gewaltfreien Einsatz für Gerechtigkeit und Wahrheit werden Aktivisten und Organisationen aus vier Weltregionen mit dem Right Livelihood Award ausgezeichnet. Der palästinensische Menschenrechtsaktivist Issa Amro zählt mit der von ihm gegründeten Aktivistengruppe „Youth Against Settlements“ zu den diesjährigen Trägern des Right Livelihood Awards. Die Auszeichnung, die das Engagement für die Gestaltung einer besseren Welt honoriert, ist auch als Alternativer Nobelpreis bekannt. Neben Amro werden die indigene Aktivistin Joan Carling von den Philippinen, die Umweltaktivistin Anabela Lemos und ihre Organisation Justica Ambiental aus Mosambik sowie das britische Forschungsprojekt Forensic Architecture mit dem Preis ausgezeichnet. Das gab der Direktor der Right-Livelihood-Stiftung, Ole von Uexküll, in Stockholm bekannt.
Die Preisträger des Jahres 2024 demonstrierten die Macht des gewaltfreien Widerstandes und der Wahrheitsfindung, wobei sie die Entscheidungsfindung in die Hände lokaler Gemeinschaften legten, würdigte von Uexküll. „Angesichts von Gewalt, Ausbeutung und Unterdrückung in der Welt zeigen die diesjährigen Preisträger Wege hin zu einer gerechten, friedlichen und nachhaltigen Zukunft. Ihr Engagement sollte uns alle inspirieren, mutiger zu sein.“
Die 61-jährige Joan Carling kämpft laut der Stiftung seit mehr als 30 Jahren gegen den Landraub indigener Gebiete auf den Philippinen – oft unter großer persönlicher Gefahr.

Issa Amro werde für seinen „unerschütterlichen und gewaltlosen Widerstand“ gegen die israelische Besetzung von palästinensischen Gebieten und für sein Bürger-Engagement geehrt, das er trotz Inhaftierungen und Folter fortsetze. Dabei beruft sich der 44-Jährige auf Vorbilder wie Mahatma Gandhi und Martin Luther King.
Ausgezeichnet wird auch die 2010 gegründete Organisation Forensic Architecture aus Großbritannien, die sich für neue digitale forensische Methoden einsetzt, um Menschenrechts- und Umweltverbrechen aufzuklären.

Gegen ausbeuterische Bergbauprojekte und Landvertreibungen kämpft die mosambikanische Umweltaktivistin Anabela Lemos. Die 71-Jährige habe mit der Organisation Justiça Ambiental (JA) die internationale Aufmerksamkeit auf Projekte für die Förderung von Flüssigerdgas und der damit einhergehenden Umweltzerstörung in Mosambik gelenkt, würdigte die Stiftung.

Der seit 1980 vergebene Right Livelihood Award hat nichts mit den eigentlichen Nobelpreisen zu tun, deren Preisträger ab Montag in Stockholm und Oslo verkündet werden. Häufig geht der Award an Persönlichkeiten und Organisationen, die sich fernab des globalen Rampenlichts für eine bessere Welt einsetzen. Im vergangenen Jahr waren die europäische Hilfsorganisation SOS Méditerranée, die Frauenrechtsaktivistin Eunice Brookman-Amissah aus Ghana, die kenianische Umweltschützerin Phyllis Omido und die kambodschanische Umweltaktivistengruppe Mother Nature Cambodia mit dem Preis ausgezeichnet worden.