Alternative für Deutschland:Lucke und die AfD - Eine Chronik in Bildern

Parteigründer Bernd Lucke verlässt die AfD. Er wollte eine Partei gegen den Euro und bekam eine Partei gegen den Islam. Doch ganz unschuldig ist der Wirtschaftsprofessor daran nicht.

8 Bilder

Bernd Lucke, co-founder of Germany's anti-euro party 'Alternative fuer Deutschland' (alternative for Germany) poses for a portrait during the first informal meeting of his party in Oberursel

Quelle: REUTERS

1 / 8

Alles hatte so schön begonnen für Bernd Lucke. Im März 2013 gründet der Professor der Wirtschaftswissenschaften zusammen mit anderen Professoren die Alternative für Deutschland (AfD). Hier ist er beim ersten informellen Treffen der Partei in Oberursel bei Frankfurt am Main zu sehen. Die Parteimitglieder stehen noch geschlossen hinter dem Euroskeptiker.

'Alternative fuer Deutschland' New Political Party Launch

Quelle: Getty Images

2 / 8

Einen Monat später wird Lucke zu einem von drei Vorsitzenden der Partei gewählt. Noch liegt ihr Fokus auf Wirtschaftspolitik, die Kritik an den Kreditprogrammen für Griechenland steht ganz oben auf der Agenda der AfD. Die Aussage von Kanzlerin Angela Merkel, die Rettungspolitik sei "alternativlos", gibt der Partei ihren Namen.

Landtagswahl Brandenburg

Quelle: dpa

3 / 8

Einst Partner, heute Erzrivalen: Im September 2014 verstehen sich Bernd Lucke und Alexander Gauland, damals Spitzenkandidat der AfD in Brandenburg, noch hervorragend. Mittlerweile ist das Verhältnis zerrüttet. Gauland gehört wie Frauke Petry, die nun erste Vorsitzende der Partei ist, zum rechtskonservativen Flügel der Partei. "Wir sind die ganz natürlichen Verbündeten dieser Bewegung", sagte er zum Beispiel über die islamfeindliche Pegida-Bewegung.

Bundesparteitag der Alternative für Deutschland (AfD)

Quelle: dpa

4 / 8

Lucke hatte kurz vor seinem Sturz beim Parteitag in Essen noch die Kontakte der AfD zu Pegida kritisiert. In seiner Rede warnte er davor, Millionen Deutsche muslimischen Glaubens auszugrenzen und wegen ihrer Religion zu diffamieren. Dafür wurde er von Petry-Anhängern ausgebuht.

Political Parties React To Saxony Election Results

Quelle: Getty Images

5 / 8

Doch zunächst lässt Lucke die rechten Strömungen in seiner Partei gewähren. Der Erfolg, den die rechtspopulistischen Wahlkämpfe einbringen, ist verlockend. Letztlich wurde ihm das nun zum Verhängnis. Mit fast zehn Prozent der Stimmen beginnt Ende August 2014 in Sachsen eine kleine Erfolgsserie der Partei.

Lucke, leader of Alternative for Germany (AfD) reacts to exit polls at the party post election venue in Potsdam

Quelle: REUTERS

6 / 8

Weiter geht es wenig später in Brandenburg. Auch hier hat Lucke Grund zu jubeln. (Wie die AfD in Brandenburg Stimmen aus dem rechten und sogar dem linken Lager gewinnen konnte, lesen Sie hier.)

Alternative für Deutschland - AfD-Gründer Bernd Lucke und Rivalin Frauke Petry.

Quelle: Reuters

7 / 8

Schon längst keine Freunde mehr, nun nicht einmal mehr Parteikollegen: AfD-Gründer Bernd Lucke und Rivalin Frauke Petry. Den Machtkampf, den Lucke nun gegen Petry verlor, hat er selbst gesucht. Als alleiniger Vorsitzender wollte er das Ruder herumreißen und die Partei aus der rechten Schmuddelecke führen. Doch es war zu spät.

AfD Political Party Holds Federal Congress

Quelle: Getty Images

8 / 8

Zuletzt hatte Lucke noch versucht, mit dem Verein "Weckruf 2015" die wirtschaftsliberalen Kräfte in seiner Partei hinter sich zu versammeln. Doch eine Mehrheit fand er damit nicht. Jetzt hat Lucke die Partei, die ihm nicht mehr folgen wollte, verlassen.

© Süddeutsche.de/dayk
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: