Alternative für Deutschland:AfD Rheinland-Pfalz soll Kontakt zur rechten Szene gehabt haben

AfD in Rheinland-Pfalz

Von rechten Wahlhelfern will die AfD Rheinland-Pfalz nichts gewusst haben.

(Foto: dpa)
  • Dem AfD-Landesverband Rheinland-Pfalz wird vorgeworfen, Kontakt zu Mitgliedern einer rechtsextremen Organisation gehabt zu haben.
  • Diese sollen die Partei sogar beim Wahlkampf unterstützt haben.
  • Im Mittelpunkt steht erneut Ulrike Reinhardt, die bereits bei der Auflösung des Landesverbandes Saar eine entscheidende Rolle spielte.

Die AfD wird erneut mit Rechtsextremisten in Verbindung gebracht: So sollen auch Mitglieder des Landesverbandes Rheinland-Pfalz Kontakt zu Aktivisten der rechten Szene gehabt haben. Das berichtet der Stern. Im benachbarten Saarland wurde der AfD-Landesverband wegen Verbindungen in die rechte Szene im März aufgelöst.

Aktivisten gehören den "Pfälzer Spaziergängern" an

Im Mittelpunkt der Vorwürfe in Rheinland-Pfalz steht Attila Sonal, Mitglied im Landesvorstand. Dieser soll sich regelmäßig mit der rechten Aktivistin Ulrike Reinhardt getroffen haben. Gegenüber dem Stern sagte Reinhardt, sie sei auf jedem Stammtisch Sonals und auch schon bei ihm zuhause gewesen und habe viele Flugblätter verteilt. Für ihre Arbeit sei sie "belobigt" worden.

Reinhardt hat bereits bei der Auflösung des AfD-Landesverbandes Saar eine entscheidende Rolle gespielt. Sie ist die Frau an der Spitze der Organisation "Pfälzer Spaziergänger". Hinter dieser soll sich die Organisation "Saarländer gegen Salafisten" (SageSa) verbergen, die dem Saarländischen Landesamt zufolge von der NPD gesteuert wird.

Verband will von rechten Wahlhelfern nichts gewusst haben

Sonal bestätigte dem Stern, dass Reinhardt auf Dialog-Veranstaltungen der AfD gewesen sei. Dem Saarländischen Rundfunk (SR) ließ Sonal über Pressesprecher Jan Bollinger mitteilen, man habe nichts von rechten Wahlkampfhelfern gewusst und sie nicht engagiert. Allerdings sei die AfD Rheinland-Pfalz im Wahlkampf vom Landesverband Saar unterstützt worden, der auch die Auswahl der Helfer getroffen habe.

Laut Stern sollen Flugblätter von Mitgliedern der "Pfälzer Spaziergänger" im Süden von Kaiserslautern verteilt worden sein - und damit im Wahlkreis Sonals. Den Auftrag dazu sollen die Aktivisten vom AfD-Kreisverband Kaiserslautern bekommen haben - allerdings über einen Umweg: Die Aufgabe wurde wohl zunächst an Andreas Burkhardt aus Pirmasens vergeben, der für die Republikaner im Stadtrat sitzt und eine Fraktion mit dem örtlichen NPD-Abgeordneten bildet.

Der saarländische AfD-Arm wurde Ende März aufgelöst

Erst vor wenigen Wochen war die Verbindung von Reinhardt zu den beiden Vorsitzenden des AfD-Landesverbandes Saar bekannt geworden. Wie der Stern berichtete, sollen Josef Dörr und Lutz Hecker über E-Mails und Whatsapp-Nachrichten mit Reinhardt kommuniziert haben. Zudem erschien Reinhardt bei einer AfD-Demonstration im vergangenen November, an der auch bekannte Neonazis teilnahmen.

Der AfD-Bundesvorstand löste den Landesverband Saar daraufhin Ende März auf. Als Begründung nannte er "schwerwiegende Verstöße gegen die politische Zielsetzung und die innere Ordnung der Partei". Am Dienstag wurde bekannt, dass Dörr und Hecker vollständig aus der Partei ausgeschlossen werden sollen.

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