Algerien:Proteste gehen weiter

Präsident Abdelaziz Bouteflika hat dem Druck der Straße nachgegeben und seinen Rückzug zum 28. April angekündigt. Doch den Demonstranten reicht das nicht.

Die Proteste gegen den algerischen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika gehen auch nach dessen Rücktrittsankündigung weiter. Mit dem Schritt werde ihre Forderung nach grundlegenden Änderungen an der geheimen Machtstruktur nicht erfüllt, kritisierten Demonstranten und Oppositionelle. Am Dienstag protestierten Studenten im Zentrum Algiers (), für Freitag planten Demonstranten landesweite Aktionen. Der 82 Jahre alte Bouteflika hatte sich am Montag den seit Wochen anhaltenden öffentlichen Protesten gebeugt und angekündigt, zum Ende seiner Amtszeit am 28. April zurückzutreten. Er ist seit 20 Jahren Präsident. Der ehemalige Ministerpräsident Ali Benflis und die moderat-islamistische Bewegung MSP forderten, Bouteflikas Rückzugsankündigung dürfe nur ein erster Schritt sein. Sie befürchten, dass die politische Elite an der Macht bleiben wird. Benflis warnte, "verfassungsfremde Kräfte" versuchten, das Land zu manipulieren - damit war offensichtlich Bouteflikas einflussreicher Bruder Saïd gemeint.

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