Kann ein Mensch zugleich Kommerz und Kommunismus gutheißen?Also Geschäftemacherei, ja sogar Profitgier, und andererseits die Abkehr vom Privateigentum, wie es Karl Marx vorschwebte? Ja, ein solches Doppelleben ist tatsächlich möglich: Wohl kaum ein anderer Politiker des 20. Jahrhunderts hat das kapitalistische Gewinnstreben und die Utopie einer kommunistischen Gesellschaft in seiner Person und seinem Handeln mit so großem Einsatz umzusetzen versucht wie Alexander Schalck-Golodkowski (1932–2015). Norbert F. Pötzl, jahrzehntelang Spiegel-Redakteur, der sich einen Namen als penibler und sachlicher, aber auch als packend schreibender Buchautor (unter anderem über Uwe Barschel, Erich Honecker und nicht zuletzt über den Treuhand-Komplex, Kursbuch-Edition, 2019) gemacht hat, führt uns jetzt in das „Schattenreich“ des Schalck, wie er meist nur kurz genannt wurde.
Biografie über KoKo-Chef Schalck-GolodkowskiDer Milliarden-Mann der DDR
Lesezeit: 4 Min.

Keiner wandelte sicherer auf dem schmalen Grat zwischen Kommunismus und Kapitalismus. Norbert F. Pötzl hat das abenteuerliche Leben des Alexander Schalck-Golodkowski zwischen Stasi-Tätigkeit, dubioser Devisenbeschaffung und veruntreuten Geldern spannend rekonstruiert.
Rezension von Ralf Husemann

Wolf Biermann im Interview:„Idylle genießt man nur im Grab“
Als „kleinster Großdichter der DDR“ schuf er Lieder, die weltweit als „Mehrzweckwaffen im Freiheitskrieg“ dienten. Heute blickt Wolf Biermann besorgt auf Elon Musk und die AfD – bewahrt sich aber einen verrückten Glauben: den an die Menschen.
Lesen Sie mehr zum Thema