Der Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki ist in Belarus zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das teilte das von ihm gegründete Menschenrechtszentrum Wjasna (übersetzt: Frühling) mit. Ein Bezirksgericht in Minsk habe ihn schuldig gesprochen, 2020 Proteste finanziert und mit der von der Justiz als "kriminelle Gruppierung" eingestuften Nichtregierungsorganisation (NGO) Wjasna Bargeld geschmuggelt zu haben. Zuvor hatte die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass über seine Verurteilung berichtet.
Bjaljazki ist Mitbegründer der NGO Wjasna, die Buch führt über das Vorgehen belarussischer Behörden gegen Demokratie-Aktivisten. Der 60-Jährige war im vergangenen Jahr mit dem Nobelpreis geehrt worden. Die Auszeichnung konnte er aber im Dezember nicht in Oslo entgegennehmen, weil er bereits seit Juli 2021 vom Regime des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko in Untersuchungshaft gefangen gehalten wird.
Die ihm vorgeworfenen Vergehen weist Bjaljazki als politisch motiviert zurück. Schon von August 2011 bis Juni 2014 hatte ihn das Regime ins Gefängnis gesperrt. Drei ebenfalls für die NGO tätige Angeklagte wurden laut Angaben von Wjasna zu Haftstrafen von neun, acht und sieben Jahren verurteilt.