Süddeutsche Zeitung

Al-Schabaab-Miliz:Islamisten greifen Hotel in Somalia an

Das Gebäude wird von Soldaten des Landes und der internationalen Schutztruppe genutzt: Die radikalislamische Al-Schabaab-Miliz hat ein Hotel in Bulobarde gestürmt - Anwohner berichten von Explosionen.

  • Die Al-Schabaab stürmt ein Hotel in Bulobarde, im Zentrum Somalias.
  • Anwohner berichten von Schüssen und Explosionen.

In Somalia hat die radikalislamische Al-Schabaab-Miliz ein Hotel angegriffen. Das Gebäude wird von einheimischen Soldaten und der internationalen Schutztruppe genutzt. Anwohner der im Zentrum des Landes gelegenen Stadt Bulobarde berichten von Explosionen und Schüssen.

Miliz bekennt sich zur Attacke

Die Miliz bekannte sich zu dem Angriff: Ein Sprecher der Islamisten sagte, die Kämpfer hätten das Amalow-Hotel gestürmt. "Wir haben mehrere Wachleute am Tor und sechs Soldaten aus Dschibuti im Hotel getötet", so der Sprecher weiter. Die Zahl der Toten konnte zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.

Am Morgen seien Al-Schabaab-Kämpfer in das Hotel eingedrungen, berichtete aber ein Augenzeuge. Zuerst seien am Tor des Gebäudes mehrere Granaten geworfen worden, dann seien im Hotel selbst Schüsse gefallen. Die Umgebung sei von vielen somalischen Soldaten und Angehörigen der Amisom-Schutztruppe der Afrikanischen Union abgeriegelt.

Der Hintergrund

Al-Schabaab hat zahlreiche Anschläge in Somalia verübt. Auch für Attentate im Nachbarland Kenia werden die Extremisten verantwortlich gemacht. Erst vergangene Woche waren bei einem Anschlag auf das Dorf Poromoko nahe der Küste im Norden des Landes mindestens 15 Menschen getötet worden, die Miliz bekannte sich dazu. Kenia kämpft seit 2011 gegen Islamisten in Somalia und hat sich inzwischen der Schutztruppe der Afrikanischen Union angeschlossen. Die somalische Regierung bemüht sich nach Jahrzehnten des Bürgerkrieges und der Anarchie mit internationaler Hilfe, das Land zu befrieden.

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