Al-Qaida:USA werten Bin Laden-Drohungen als Erfolg

Al-Qaida Anführer Osama bin Laden hat in einer neuen Audiobotschaft ein Blutvergießen in Israel angedroht und "Verräter" im Irak angegriffen. Die USA sehen dies als Beweis für einen Fortschritt im Irak.

Eine neuerliche Botschaft von Osama bin Laden, dem weltweit gesuchten Chef des Terrornetzwerks al-Qaida, ist von der US-Führung als Zeichen für den Erfolg ihrer Strategie im Irak gewertet worden.

Al-Qaida: Osama bin Laden auf einem Bild von 1998. Der al-Qaida-Anführer richtete sich jetzt mit einer neuen Audiobotschaft an seine Anhäger

Osama bin Laden auf einem Bild von 1998. Der al-Qaida-Anführer richtete sich jetzt mit einer neuen Audiobotschaft an seine Anhäger

(Foto: Foto: Reuters)

Das irakische Volk wende sich zusehends von al-Qaida ab, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Tony Fratto.. Bin Laden hatte in der 56 Minuten langen Tonaufzeichnung nach Angaben des spezialisierten US-Instituts SITE diejenigen Iraker als "Verräter" kritisiert, die mit den USA oder US-freundlichen Gruppierungen zusammenarbeiten.

"Dies sollte uns daran erinnern, dass al-Qaidas Ziel im Irak die Verhinderung von Demokratie und Freiheit für alle Iraker ist", sagte Fratto. Bin Ladens Äußerungen unterstrichen erneut, dass der Kampf gegen das Terrornetzwerk im Irak "von entscheidender Bedeutung ist und gewonnen werden muss", fügte der Sprecher hinzu.

"Das irakische Volk entscheidet sich jeden Tag und in immer größerer Anzahl für Freiheit und gegen die mörderische, hasserfüllte Ideologie von al-Qaida im Irak - und wir stehen ihm zur Seite", verkündete Fratto.

Bin Laden hatte sich SITE zufolge auf dem Band in erster Linie gegen die Islamische Partei im Irak gewandet, eine Gruppe, die eng mit der irakischen Regierung zusammenarbeitet. Die Gruppe unterstütze die USA, kritisierte der meistgesuchte Islamist der Welt.

Muslime, die mit ihr zusammenarbeiteten, seien "Verräter", sagte Bin Laden den Angaben von SITE zufolge. Wer immer mit den US-Truppen oder der von ihnen gestützten Regierung des irakischen Ministerpräsidenten Nuri el Maliki zusammenarbeite, sei ein "Abtrünniger vom Glauben".

Das Innenministerium in Bagdad hatte zuvor mitgeteilt, drei Viertel der Verstecke, Hochburgen und Netzwerke al-Qaidas im Irak seien von irakischen und US-Truppen zerstört worden. "Nachdem wir die Verstecke in der Provinz El Anbar vernichtet hatten, starteten wir Einsätze rund um Bagdad und die angrenzende Provinz Dijala", sagte Ministeriumssprecher Abdul Karim Chalaf. "Al-Qaida bewegt sich nach Norden und wir jagen sie."

Das Terrornetzwerk wird für die zahlreichen Anschläge im Irak verantwortlich gemacht, mit denen Aufständische aus dem Untergrund gegen die 2003 einmarschierten US-Truppen und ihre Verbündeten kämpfen. Bin Laden hatte im Namen von al-Qaida auch die Verantwortung für die Anschläge auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001 übernommen, bei denen fast 3000 Menschen getötet wurden. Trotz einer großangelegten Suchkampagne und einer Belohnung von 25 Millionen Dollar auf seinen Kopf ist Bin Laden immer noch nicht dingfest gemacht.

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