Süddeutsche Zeitung

Aktuelles Lexikon:Transfermarkt

Die Handelssaison für Fußballer ist eröffnet. Der Markt bestimmt die Preise.

Von Max Ferstl

Im Fußball werden manchmal auch die großen moralischen Fragen verhandelt, etwa wenn es um den An- und Verkauf von Spielern geht: Wenn Paris Saint-Germain vor zwei Jahren 222 Millionen Euro Ablöse für den Brasilianer Neymar bezahlte, den aktuell teuersten Fußballer der Welt - ist das noch in Ordnung? Oder schon obszön? Kann ein Einzelner so viel wert sein? Wie viel ein Fußballer kostet, wird auf dem Transfermarkt ermittelt. Jeweils im Sommer und im Winter können Vereine in einem festgelegten Zeitfenster Spieler verpflichten. Wenn diese einen noch laufenden Vertrag bei einem anderen Verein besitzen, wird eine Ablöse fällig. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Es gibt wohl keine Branche, in der der Kapitalismus so ungezügelt herrscht wie im Profifußball. Weil Fernsehsender und Streamingdienste viel Geld für die Übertragungsrechte zahlen, weil Investoren und sogar Staaten wie Katar Klubs alimentieren, ist zunehmend mehr Geld im Umlauf. Spieler müssen nicht einmal besser werden, sie werden trotzdem teurer. Laut dem Portal Transfermarkt.de gaben die fünf europäischen Topligen im vergangenen Sommer gut 4,5 Milliarden Euro für Spieler aus. Bis zu 38 Millionen zahlt Dortmund für Münchens Verteidiger Mats Hummels, solche Summen sind inzwischen üblich.

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Quelle:
SZ vom 21.06.2019
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