Aktuelles Lexikon:Tränengas

Eine chemische Substanz, die auf Augen und Schleimhäute reizend wirkt.

Von Tina Baier

Unter dem Begriff Tränengas werden verschiedene chemische Substanzen zusammengefasst, die auf Augen und Schleimhäute reizend wirken. Überall auf der Welt gelten diese nicht tödlichen Waffen als probates Mittel, um Demonstrationen aufzulösen. Gerade hat die Polizei in Hongkong Tränengas gegen Menschen eingesetzt, die gegen die Pläne der chinesischen Regierung protestierten, in Hongkong eigene Gesetze zum Schutz der nationalen Sicherheit zu erlassen. Am häufigsten wird die Substanz Chlorbenzylidenmalodinitril verwendet. Die Abkürzung CS-Gas geht auf die Namen seiner Entdecker Ben Corson und Roger Stoughton zurück. Doch auch CN-Gas, das Chlorazetophenon enthält, ist üblich. Beide sind streng genommen keine Gase, sondern Aerosole, also Gemische aus Schwebeteilchen und Gasen. Bei der Polizei werden sie als Reizstoffe bezeichnet. Sowohl CS-Gas als auch CN-Gas sind weniger gesundheitsschädlich als das früher oft verwendete Bromazeton. Harmlos sind sie aber trotzdem nicht. Sie können Verätzungen von Augen und Schleimhäuten verursachen; bei Menschen mit Atemwegsproblemen, Nieren- oder Leberschäden kann es zu Komplikationen und sogar zu Todesfällen kommen. Speziell CS-Gas schädigt das Erbgut von Versuchstieren und wahrscheinlich auch das des Menschen.

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