Süddeutsche Zeitung

Aktuelles Lexikon:Regenbogenfahne

Von Susanne Klein

"Regenbogen schluchzen", beklagten Anhänger 2017 den Tod von Gilbert Baker. Mit seiner Regenbogenfahne, damals noch achtfarbig, hatte der Designer 1978 der Schwulen- und Lesbenbewegung ihr Symbol gegeben, sie steht für das homosexuelle Selbstwertgefühl. Seitdem weht sie bei Protestmärschen, Paraden oder Mahnwachen. Und sie weht in diesem Juni in ganz New York. Die Stadt ist im Gay-Pride-Fieber, noch mehr als in anderen Jahren, denn sie feiert ein Jubiläum: Dort hat sich vor 50 Jahren die moderne LGBT-Bewegung formiert, bei Protesten gegen eine rabiate Razzia, die New Yorker Polizisten in einer Schwulenbar in der Christopher Street durchgeführt hatten. Lesbisch, gay, bisexuell, transgender und queer (immer öfter verlängert ein Q die Buchstabenkette): In den Farben des Regenbogens, der als Symbol für Hoffnung, Frieden und Neuanfang schon in die Bibel Einzug hielt, findet die breit gefächerte Community seither einen gemeinsamen Ausdruck. Doch das bunte Band der Toleranz erfreut nicht jeden. Das US-Außenministerium hat seinen Botschaften in aller Welt verboten, was unter Barack Obama noch erlaubt war: im Gay-Pride-Month an ihren Fahnenstangen die Regenbogenflagge zu hissen. Mehrere Botschafter, auch der Berliner, der offen homosexuell ist, wollen das Verbot umgehen.

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Quelle:
SZ vom 11.06.2019
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