Aktuelles Lexikon:Qingming

Chinas Fest zum Totengedenken war diesmal den Corona-Opfern gewidmet.

Von Lea Deuber

Tausende tanzende Lichter am Nachthimmel - Drachensteigen ist am chinesischen Fest Qingming vielerorts immer noch Tradition. Dafür werden an den Fluggeräten Leuchtkörper befestigt, die dann still durch die Nacht schweben. Das Totengedenkfest Qingming selbst wird in vielen asiatischen Ländern gefeiert, in denen Menschen mit chinesischen Wurzeln leben. In China findet es jeweils zwischen dem 4. und 6. April statt. Die Menschen besuchen tagsüber die Gräber der Verstorbenen, reinigen sie, bringen Lebensmittel und Blumen. Wer gestorben ist, ohne seine Sünden zu beichten, darf im Jenseits nur am Qingming-Fest speisen, heißt es. Die Menschen glauben, dass ihre Vorfahren Einfluss auf die Lebenden nehmen können. So verbrennen sie am Qingming-Fest Geld, Autos und Luxusgüter aus Papier, um ihre Ahnen milde zu stimmen. Manchmal wird auch eine Gefährtin oder ein Gefährte aus Papier mitgeschickt. Dieses Jahr hat Chinas Regierung am Wochenende strenge Regeln für die Trauer angeordnet. Im Netz mussten Termine am Friedhof gebucht werden, am besten sollten die Menschen zu Hause bleiben, um Ansteckungen mit dem Coronavirus zu verhindern. Die Menschen sollten lieber digital trauern. Zudem stand das Land am Samstag drei Minuten in Gedenken an die Corona-Opfer still.

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