Aktuelles Lexikon:Nations League

Über einen mathematisch-sportlichen Wettbewerb.

Von Sebastian Fischer

Früher hieß es meist einfach "Freundschaftsspiel", wenn zwei Nationalteams außerhalb von Welt- und Europameisterschaften oder Qualifikationsturnieren gegeneinander Fußball spielten. Da Spiele in Freundschaft an Bedeutung einbüßten, führte der europäische Kontinentalverband Uefa 2018 die Nations League ein, einen Wettbewerb mit Pokal und Preisgeld, der die Qualifikation für WM oder EM begünstigt. Das stieß jedoch auf Kritik: Der Terminkalender galt schon als zu voll - und der Modus war gar nicht so leicht zu verstehen. Gleich nach der ersten Ausgabe (Sieger: Portugal) reformierte die Uefa das Format. Weiterhin treten 55 Länder in vier Ligen an, doch die höchsten Ligen A und B wurden von zwölf auf 16 Teilnehmer vergrößert, zum Vorteil der deutschen Elf, die damit einem Abstieg in die B-Liga entging, den sie nach Platz drei in einer Gruppe mit Frankreich und den Niederlanden hätte antreten müssen. Die DFB-Elf kann nun in der Nations League Weltranglistenpunkte sammeln, um in der Qualifikation für die WM 2022 in Lostopf eins zu gelangen und schweren Gegnern zu entgehen. Der Nachteil: Es bleibt kompliziert. Zur Veranschaulichung wurde in der ARD ein Mathematiker befragt: "Je besser ein Gegner ist, umso mehr Punkte kann man bei einem Sieg holen", sagte Lorenz Gilch von der Uni Passau.

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