Aktuelles Lexikon:Eucharistie

Manche Diözesen feiern das Abendmahl wegen der Corona-Pandemie momentan nicht in gewohnter Form.

Von Annette Zoch

"Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm das Brot, dankte und brach's und sprach: Das ist mein Leib für euch; das tut zu meinem Gedächtnis." Zu Jesu Gedächtnis, wie der Apostel Paulus im ersten Korintherbrief schreibt, erinnern Christen weltweit bis heute mit der Feier der Eucharistie (vom griechischen "Danksagung") an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. In beiden Konfessionen gilt diese Feier als Sakrament. In der Eucharistie nach katholischem Verständnis wandelt der Priester Hostien und Wein in der Substanz zu Leib und Blut Christi - und diese Wandlung bleibt dauerhaft. Im lutherischen Verständnis wird die Wandlung nur für den Moment der Eucharistie angenommen. Weil bei der Feier der Eucharistie nicht nur Christus den Menschen, sondern auch der Priester den Gottesdienstbesuchern besonders nahe kommt, gibt es in der Corona-Pandemie Bedenken gegen diesen Teil des Glaubenslebens. Die Deutsche Bischofskonferenz empfahl zum Beispiel die Verabreichung der Hostie per Zange - aber das wollen einige Bischöfe nicht mitmachen und fürchten, so wie der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, um "die Würde des Sakraments". Diözesen wie Speyer, Würzburg und Augsburg wollen deshalb vorerst auf Messfeiern mit Eucharistie verzichten und nur Wortgottesdienste anbieten.

© SZ vom 02.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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