Süddeutsche Zeitung

Aktuelles Lexikon:Ende Gelände

In Garzweiler ist der Begriff mit einer Bedeutung geadelt worden.

Von David Pfeifer

Am Samstag taten sich die Bewegungen "Fridays for future" und "Ende Gelände" zusammen, was vor allem der zweiten Gruppe zu größerer Bekanntheit verholfen hat. Dabei engagieren sich die Menschen unter diesem Begriff schon länger für den Klimaschutz. Am Samstag stürmten und besetzten etwa 250 Demonstranten den Tagebau Garzweiler. Erst am Sonntag Nachmittag konnte die Polizei das Gelände räumen. An diesem Punkt unterscheidet sich der strikt friedliche Protest der "Fridays for Future"-Schüler von den wütenderen Aktionen der "Ende Gelände"-Bewegung. Allerdings gibt es diese schon länger und ihr Ziel ist konkreter. Dass weiter Kohle abgebaut und verfeuert wird, lässt sich bei der aktuellen Diskussion über Klimaschutz ja auch immer schlechter argumentieren. Der Ursprung des Begriffs "Ende Gelände" ist schwer festzumachen, eine Nähe zu Rasensportarten oder der Bundeswehr liegt nahe, lässt sich im SZ-Archiv aber nicht belegen. Dort findet sich die erste Erwähnung in einer Kleinanzeige von Bundeswehrkameraden von 1991. Immerhin 26 Jahre, bevor die erste Aktion unter diesem Begriff gestartet wurde. Vermutlich stammt er aus den 1980er-Jahren, als man auch gerne "Schicht im Schacht" und "Bis später, Peter" sagte. Nun ist "Ende Gelände" mit einer Bedeutung geadelt worden.

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Quelle:
SZ vom 24.06.2019
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