Süddeutsche Zeitung

Aktuelles Lexikon:Duden

Wörter, die er aufnimmt, haben es geschafft. Gerade sind es 3000 neue.

Von Jan Heidtmann

Der Duden gehört zum Grundinventar der Bundesrepublik, wie etwa Volkswagen oder die Bundesbank. Doch anders als diese muss er nicht mehr um seine Bedeutung kämpfen. Die neueste Ausgabe, die soeben erschienen ist, enthält mehr Stichwörter denn je. 148 000 - 3000 davon sind neu. Trotz stetig fortschreitender Digitalisierung sei das Nachschlagewerk ein "Umsatzgarant", heißt es beim Bibliographischen Institut. Dort erschien bereits 1880 der von dem Gymnasiallehrer Konrad Duden geschaffene Urduden mit 27 000 Einträgen. Bis zur Rechtschreibreform 1996 war der Duden das verbindliche Regelwerk für die deutsche Schriftsprache, und er gilt noch immer als letzte Instanz in Fragen der Orthografie. Alle drei bis fünf Jahre bringt der Verlag eine überarbeitete Auflage heraus. Dafür durchforstet die Dudenredaktion mithilfe von Computern Tausende Texte; für die nun 28. Ausgabe wurde eine Liste von rund 15 000 neuen Worten ermittelt. Aufgenommen wurden Begriffe wie Schummelsoftware, Faszienrolle und Lockdown, aber auch Bezeichnungen wie Fridays for Future. Insgesamt 300 Stichwörter wurden ausgemustert, darunter Beweiben oder der Hackenporsche. Zuverlässig nicht zu finden ist das Stichwort Duden - in der eigentlich kompletten Welt des Dudens existiert der Duden also nicht.

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Quelle:
SZ vom 13.08.2020
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