Aktuelles Lexikon:Burger

Die belegte Semmel kann sich vielen Kulturkreisen anpassen.

Von Thomas Hahn

Eine amerikanische Fast-Food-Kette wird nächste Woche ihre erste Serie von Reis-Burgern auf den japanischen Markt bringen. Sie bricht dabei das klassische Burger-Konzept auf, wonach eine Scheibe aus gebratenem Rinderhack zwischen zwei Brothälften serviert wird: Gebäckteile aus Reis und Sojasoße ersetzen das Brot. Eine japanische Fast-Food-Kette hatte diese Idee schon vor 33 Jahren. Sie zeigt, dass sich der Burger oder Hamburger, wie er mit vollem Namen heißt, im Laufe der Zeit verschiedenen Kulturkreisen angepasst hat. Wer den Hamburger erfunden hat, ist nicht bekannt. In den USA beanspruchen mehrere Städte, im 19. Jahrhundert die Heimstatt der ersten Burger-Braterei gewesen zu sein. Die Bezeichnung "Hamburger" weist aber wohl tatsächlich auf eine deutsche Herkunft hin. Einwanderer sollen das sogenannte Hamburg Steak aus Hackfleisch nach Amerika gebracht haben, den Vorläufer des Hamburgers. Heute gilt der Hamburger als das billige Symbol-Gericht einer hektischen Konsumwelt. Dabei kann man ihn auch als Edelvariante in guten Restaurants bekommen. Vor allem aber ist er längst nicht mehr auf Rinderhack festgelegt, sondern erhältlich als Cheese-, Fisch-, Hähnchen-, Gemüse-, Pizza- oder Rösti-Burger. Oder eben als Reisgericht für den asiatischen Massengeschmack.

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