Aktuelles Lexikon:Blauzungenkrankheit

Mücken übertragen das Virus auf Tiere. Wo die Seuche auftaucht, wird in großem Umkreis alles Sperrgebiet.

Von Matthias Drobinski

Die Mücken sind schuld. Sie fliegen von Schaf zu Schaf, von Rind zu Rind und stechen, wie das nun mal ihre Natur ist. Dabei können sie das Blauzungenvirus übertragen. Zehn bis 15 Tage später schwillt die Zunge bei Schafen, Rindern, Ziegen, aber auch Lamas an und wird blau, die Tiere bekommen Fieber, auch Lippen und Ohren schwellen an. Die Blauzungenkrankheit ist eine eher milde Form der Erkrankung. Meist ist nach einer guten Woche die Krankheit überwunden, Muttertiere jedoch haben häufiger Fehlgeburten. Auf den Menschen kann das Virus nicht übertragen werden, Fleisch- und Milchprodukte können ohne Bedenken verzehrt werden. Für Landwirte ist die Seuche trotzdem unschön: Da der Wind die Mücken samt Erreger über viele Kilometer davontragen kann, richten die Behörden ein Sperrgebiet von 150 Kilometer Radius ein, wird ein Fall von Blauzungenkrankheit bekannt. Ansteckungsgefährdete Tiere dürfen mindestens zwei Jahre lang diese Restriktionszone nur verlassen, wenn sie geimpft und nachweislich gesund sind. Trotzdem verbreitet sich die Blauzungenkrankheit in Deutschland: Im Dezember brach die Seuche in Baden-Württemberg aus. Jetzt wurde im Kreis Trier-Saarburg bei einem vorsorglich getöteten Kalb der Erreger entdeckt. Ganz Rheinland-Pfalz ist nun Sperrzone.

© SZ vom 12.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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