Für leidenschaftliche Autofahrer, die im Urlaub gern ein paar Tausend Kilometer zurücklegen, ist dieser Zug nichts. Menschen aber, die nicht so sehr am eigenen Lenkrad hängen, bietet er durchaus eine Alternative. Der Autoreisezug nimmt Auto, Motorrad oder Camper Huckepack, während deren Besitzer den Speisesaal und danach den Schlafwagen nutzen können. Der Zug zur Zeit also, sollte man meinen, ein Garant für optimale Travel-Eat-Sleep-Balance auf dem Weg in den Urlaub, beworben schon 1930 von der Deutschen Reichsbahn als "Auto-Gepäck-Verkehr". Nur: Der Kunde sieht's anders. Weil die Nachfrage seit Jahren zurückging, stellte die Deutsche Bahn den Service 2017 ein. Die Österreichischen Bundesbahnen und private Anbieter wie Train4you oder BahnTouristikExpress sprangen ein. Denen zufolge nutzen heute vor allem Familien das Angebot und Besitzer von Oldtimern, die sich so lange Wege zu ihren Treffen sparen. Die Streckenführung ist überschaubar: Die Züge fahren ab Hamburg und Düsseldorf wahlweise nach Lörrach, Villach, Verona, Innsbruck. Die meisten passieren München, wo nun ausgerechnet der dort lang ersehnte Ausbau der S-Bahn Probleme macht. Am Ostbahnhof, wo die Verladestation liegt, wird der Platz knapp. Die Zukunft des Autoreisezugs ist also mal wieder ungewiss.
Aktuelles Lexikon:Autoreisezug
Warum er eigentlich genau der passende Zug zur Zeit ist - seine Zukunft aber einmal wieder ungewiss ist.
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