Aktuelles Lexikon:Ablöse

Wenn ein Fußballspieler den Verein wechseln will, sind zum Teil astronomische Summen fällig. Kai Havertz stellt mit den 100 Millionen Euro, die der FC Chelsea an Leverkusen bezahlt, einen Rekord auf - als teuerster deutscher Spieler. Und Lionel Messi freilich kostet noch viel mehr.

Von Markus Schäflein

Eine Ablöse für eine Küche haben viele schon mal bezahlt, aber für einen Menschen? Das Brautgeld ist in Europa aus der Mode gekommen, im Fußball hingegen steigen die Ablösesummen seit Jahrzehnten stetig. Bei der Gründung der Bundesliga 1963 wurde eine Obergrenze von 100 000 Mark festgelegt, die schnell kreativ umgangen wurde - Schalke 04 holte vom Karlsruher SC Günter Herrmann und Hans-Georg Lambert, wobei die 200 000 Mark alleine Herrmann galten. Diego Maradona erzielte zwei Mal eine Rekordsumme: Bei seinem Wechsel 1982 zum FC Barcelona kostete er umgerechnet acht Millionen Euro, zwei Jahre später zahlte der SSC Neapel vier Millionen mehr. 1995 klagte der belgische Profi Jean-Marc Bosman beim Europäischen Gerichtshof erfolgreich die "freie Wahl des Arbeitsplatzes" ein: Die Ablöse nach Vertragsende wurde abgeschafft - was dazu führte, dass gute Spieler sehr langfristige Verträge erhalten, aus denen ein neuer Arbeitgeber sie dann herauskaufen muss. Kai Havertz stellt mit den 100 Millionen Euro, die der FC Chelsea an Leverkusen bezahlt, einen Rekord auf - als teuerster deutscher Spieler. Der teuerste Transfer aller Zeiten: 2017 zahlte Paris Saint-Germain 222 Millionen Euro für Neymar an Barcelona. Und für Lionel Messi wäre gar eine Ablöse von 700 Millionen fällig.

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