In der Debatte über ein antisemitisches Flugblatt aus der Jugendzeit von Bayerns Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger hat sich Charlotte Knobloch zu Wort gemeldet, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und Holocaust-Überlebende. "Ich bin sprachlos und entsetzt über das Pamphlet aus dem Umfeld von Staatsminister Aiwanger, das jetzt bekannt geworden ist und mich im Tonfall an die übelsten Hetzschriften der NS-Zeit erinnert", teilte sie am Sonntag mit. "Schon der Verdacht, dass ein Spitzenpolitiker mit diesem Text verbunden sein könnte, ist brandgefährlich", sagte Knobloch, die Debatte habe "viel Vertrauen zerstört, das jetzt mühsam wiederhergestellt werden muss".
Reaktionen auf Flugblatt:Aiwanger setzt Söder unter Zugzwang
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Bayerns Vize-Ministerpräsident räumt ein, im Besitz des antisemitischen Flugblatts gewesen zu sein, verfasst haben soll es sein Bruder. Die CSU schweigt bisher zu den Erklärungen, doch intern rumort es.
Von Katja Auer, Sebastian Beck, Andreas Glas und Johann Osel

Exklusiv Bayern:Das Auschwitz-Pamphlet
Seit Wochen steigen die Umfragewerte von Hubert Aiwanger. Aber jetzt ist da dieses Flugblatt, das er als Siebzehnjähriger geschrieben haben soll, eine Hetzschrift, in der es um das "Vergnügungsviertel Auschwitz" geht, um antisemitische Fantasien. Bayerns Wirtschaftsminister lässt bestreiten, so etwas produziert zu haben.
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