Süddeutsche Zeitung

Rüstungsprojekt:Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Airbus-Mitarbeiter

Angestellte gingen möglicherweise rechtswidrig mit Kundendokumenten um. Es besteht der Verdacht, dass sich Mitarbeiter Unterlagen der Bundeswehr beschafft haben.

Nach eigenen Angaben hat Airbus die deutschen Behörden über den möglicherweise rechtswidrigen Umgang mehrerer Mitarbeiter mit Kundendokumenten informiert. Es werde ein Ermittlungsverfahren gegen mehrere Mitarbeiter des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns geführt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München. Das Unternehmen habe die Strafverfolger selbst eingeschaltet. Es besteht der Verdacht, dass sich Mitarbeiter die Unterlagen aus dem Bereich der Bundeswehr beschafft hätten. Die Dokumente stünden im Zusammenhang "mit zwei künftigen deutschen Beschaffungsprojekten der Programme Line Communications, Intelligence and Security", teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit.

In einer Unterrichtung der Obleute im Verteidigungsausschuss des Bundestages durch das Verteidigungsministerium, die der Deutschen Presseagentur vorliegt, wurde das Ministerium darüber informiert, dass sich das Unternehmen im Besitz von Planungsdokumenten zu zwei künftigen Beschaffungsvorhaben der Bundeswehr befindet. Die Bild-Zeitung berichtete am Dienstag, dass 20 Angestellte des Konzerns freigestellt wurden, Akten und Computer seien sichergestellt worden. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte, man sei über den Vorfall informiert.

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