Süddeutsche Zeitung

Nach Flutkatastrophe:Landrat von Ahrweiler übt Amt absehbar nicht mehr aus

Nach der Flutkatastrophe stand Jürgen Pföhler in der Kritik. Die Staatsanwaltschaft hatte Ermittlungen aufgenommen. Sein CDU-Kreisverband erklärt, es sei "notwendig und unausweichlich", dass er das Amt nicht mehr ausübe.

Nach der Flutkatastrophe und Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wird der Landrat von Ahrweiler, Jürgen Pföhler, sein Amt offenbar krankheitsbedingt nicht mehr ausüben. Der Schritt, "sein Amt nicht mehr wahrzunehmen, war daher notwendig und unausweichlich", heißt es in einer bereits am Montag veröffentlichten Erklärung der CDU-Fraktion.

Nach Angaben einer Kreissprecherin ist der Landrat seit dem 11. August krankheitsbedingt nicht im Dienst. Pföhler selbst äußerte sich zunächst nicht. Um einen Rücktritt gehe es seiner Kenntnis nach aber nicht, sagte CDU-Kreisgeschäftsführer Michael Schneider der Deutschen presse-Agentur am Dienstag.

Nach der Flut hatte die Staatsanwaltschaft Koblenz Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen aufgenommen. "Aus unserem Verständnis kann man ein Amt jedoch nicht ausüben, wenn strafrechtliche Ermittlungen laufen", heißt es in der CDU-Mitteilung.

Zudem könne Pföhler "krankheitsbedingt sein Amt absehbar nicht mehr ausüben" und das "Vertrauen der Menschen im Kreis Ahrweiler ist nicht mehr gegeben". Es brauche in der aktuellen Situation "einen unbelasteten personellen Neuanfang, denn die Herausforderungen der kommenden Jahre werden viel Kraft und Einsatz fordern", so der CDU-Kreisverband.

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