Afrikanische Schweinepest:Seuche auch in Sachsen

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Bei Wildschweinen verläuft die Afrikanische Schweinepest fast immer tödlich, für Menschen ist sie ungefährlich. (Foto: Lino Mirgeler/dpa)

Erstmals findet sich ein erkranktes Wildschwein außerhalb Brandenburgs. Sachsens Landesregierung sieht sich "gut auf den Ernstfall vorbereitet".

Von Michael Bauchmüller, Berlin

Die Afrikanische Schweinepest breitet sich weiter aus. Wie am Wochenende bekannt wurde, haben Jäger in der Nähe von Görlitz ein infiziertes Wildschwein erlegt. Das Tier habe keine Krankheitssymptome gezeigt, die Infektion sei bei einer routinemäßigen Laboruntersuchung festgestellt worden, teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium mit.

Vor gut sechs Wochen war erstmals der Kadaver eines erkrankten Tieres gefunden worden, seitdem gibt es fast täglich neue Fälle - allerdings bisher alle in drei brandenburgischen Landkreisen nahe der Grenze zu Polen. Der Fund nördlich des sächsischen Görlitz, ebenfalls in Grenznähe, ist nun der erste Fall außerhalb Brandenburgs.

Die Schweinepest gilt als hochansteckend, ist aber für Menschen ungefährlich. Sie befällt vor allem Wild- und Hausschweine und verbreitet sich seit Jahren von Osteuropa aus westwärts. Wichtigster Überträger sind Wildschweine. Allerdings hält sich das Virus auch in Lebensmitteln, die aus infizierten Tieren hergestellt wurden. Jede weggeworfene Wurststulle kann deshalb zur Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest, kurz ASP, beitragen. Die Krankheit verläuft für die Tiere fast immer tödlich.

Um den Fundort herum entsteht eine "Restriktionszone"

Wie schon in Brandenburg greifen nun auch in Sachsen Vorkehrungen gegen eine weitere Ausbreitung. Um den Fundort herum entsteht eine "Restriktionszone", die strenger überwacht wird. "Wir sind gut auf den Ernstfall vorbereitet", sagte Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD). Vor allem müssten nun Schweinehalter noch mehr darauf achten, ihre Bestände vor der Krankheit zu schützen. Bislang war die ASP in Deutschland nur bei Wildschweinen aufgetreten; betroffene Hausschweinbestände müssten gekeult werden, sollte hier ein Tier erkranken.

Allerdings hat sich die Seuche zuletzt in Brandenburg stark ausgebreitet. Dort hat sich bisher bei 114 Wildschweinen die Krankheit nachweisen lassen, 94 davon im Landkreis Oder-Spree, östlich von Berlin. Erstmals war hier vorigen Freitag auch ein infizierter Kadaver außerhalb der besonders abgeschirmten "Kernzone" gefunden worden. Die Kadaver tragen zur Verbreitung bei, weil sich andere Wildschweine an ihnen infizieren. Die Bundeswehr hilft deshalb nun bei der Suche nach sogenanntem Fallwild.

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