Sudan:Mehr als 100 000 Menschen fliehen vor Kämpfen in Darfur

Sudanese President Omar Hassan al-Bashir waves to the crowd during a war torn Darfur peace campaign rally at Nyala in South Darfur

Der sudanesische Präsident Omar al-Baschir, dem Kriegsverbrechen und Völkermord vorgeworfen werden, bei einem Auftritt in Nyala im Süden von Darfur.

(Foto: REUTERS)
  • Bis zu 138 000 Menschen sind vor Kämpfen in der sudanesischen Region Darfur geflohen.
  • Im Januar waren in Darfur wieder Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen ausgebrochen.
  • In dem seit 2003 andauernden Konflikt sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen mindestens 300 000 Menschen getötet und 2,6 Millionen Menschen vertrieben worden.

Wegen der Kämpfe in der westsudanesischen Krisenregion Darfur sind in den vergangenen Wochen mehr als 100 000 Menschen geflohen. Das geht aus Berichten der nach Angaben der Vereinten Nationen hervor.

103 000 Menschen hätten in vier Lagern der UN-Mission Unamid Zuflucht gefunden, berichtete der UN-Untergeneralsekretär für Friedensmissionen, Hervé Ladsous, im UN-Sicherheitsrat. Hilfsorganisationen sprechen sogar von mindestens 138 000 Menschen, die seit Mitte Januar auf der Flucht seien, sagte Ladsous weiter.

Mitte Januar waren in der Region Dschebel Marra heftige Kämpfe zwischen Regierungstruppen von Präsident Omar al-Baschir und Rebellen einer Untergruppe der Sudanesischen Befreiungsarmee (SLA) ausgebrochen. Dabei setzte die Armee auch die Luftwaffe und die Artillerie ein. Laut Ladsous dauern die Kämpfe weiter an.

Ladsous sagte, auch die Sicherheitssituation in anderen Teilen Darfurs bleibe brüchig. Ständig gebe es Auseinandersetzungen zwischen lokalen Stämmen um Land, Wasser und andere Ressourcen.

Al-Baschir werden Kriegsverbrechen und Völkermord vorgeworfen

In der größten sudanesischen Region Darfur kämpfen seit 2003 Rebellengruppen gegen die sudanesische Armee und regierungstreue arabische Reitermilizen. In dem Konflikt wurden nach Schätzungen der Vereinten Nationen seitdem mindestens 300 000 Menschen getötet und 2,6 Millionen Menschen vertrieben.

Gegen al-Baschir liegt beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag ein Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermords vor. In einem Interview mit der BBC kündigte er an, 2020 abtreten zu wollen - dann endet sein derzeitiges Mandat.

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