Afghanistan:Zehn Zivilisten sterben bei Nato-Luftangriff

Bei einem Nato-Luftangriff im Osten Afghanistans sind am Mittwoch nach Angaben einheimischer Behörden zehn Zivilisten getötet worden.

Bei einem Nato-Luftangriff im Osten Afghanistans sind am Mittwoch nach Angaben einheimischer Behörden zehn Zivilisten getötet worden. Unter den Toten im Dorf Tschaugam in der Provinz Kunar seien fünf Kinder, sagte Gouverneur Faslullah Wahidi der Nachrichtenagentur Reuters. Zudem seien fünf Zivilisten verwundet und vier Taliban-Kämpfer getötet worden.

Die Nato-Truppe Isaf bestätigte den Luftangriff, nicht aber zivile Opfer. "Wir nehmen alle Vorwürfe zu zivilen Opfern ernst und untersuchen derzeit den Vorfall, um mehr Fakten zu bekommen", sagte Isaf-Sprecher Adam Wojack. Sollte sich die Darstellung der Behörden bestätigen, dürfte dies die Spannungen zwischen dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai und der Isaf erhöhen. Die Isaf hat die Zahl ziviler Opfer nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren reduziert. Der Truppe zufolge gehen mittlerweile 84 Prozent der getöteten und verwundeten Zivilisten auf das Konto der Aufständischen.

Kurz zuvor hatte US-Präsident Barack Obama mitgeteilt, dass er bis Jahresende 34.000 Soldaten aus Afghanistan abziehen will, etwa die Hälfte der US-Truppen dort. Bis Ende 2014 werde der Krieg für die USA beendet sein, kündigte Obama an. Die Truppen würden sich künftig auf die Ausbildung und Ausrüstung der afghanischen Armee und den Kampf gegen die Extremistenorganisation Al-Kaida konzentrieren.

© Süddeutsche.de/Reuters/dpa/vks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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