Afghanistan:Waffenruhe zum Fastenbrechen

Children play with toy guns during Eid al-Fitr, a Muslim festival marking the end the holy fasting month of Ramadan, at a mosque, amid the spread of the coronavirus disease (COVID-19), in Kabul
(Foto: Mohammad Ismail/Reuters)

Weiße Festtagskleidung und glücklicherweise nur Spielzeuggewehre: Zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan haben die Taliban eine dreitägige Waffenruhe für Afghanistan angekündigt. Sie forderten ihre Anhänger auf, keine Angriffe auszuführen, wie es in einer offiziellen Mitteilung hieß - was diesen Kindern am Sonntag ermöglichte, ungefährdet vor einer Moschee in Kabul zu spielen.

Bei den meisten Muslimen weltweit dürften sich in diesem Jahr die Gespräche beim Fest des Fastenbrechens um die ungewöhnlichen Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus drehen. Am Hindukusch aber bestimmt weiter die Frage nach Krieg und Frieden die Agenda: Der US-Gesandte für Afghanistan Zalmay Khalilzad bezeichnete den Schritt der Taliban als "wichtige Chance", den Friedensprozess zu fördern. Sie dürfe nicht ungenutzt verstreichen, mahnte er, die nächsten Schritte müssten "sofort" eingeleitet werden: die Freilassung von Gefangenen, eine Reduzierung der Gewalt und die Terminierung innerafghanischer Friedensverhandlungen. Auch Präsident Aschraf Ghani begrüßte die Ankündigung der Islamisten. Er habe die Streitkräfte angewiesen, der Waffenruhe zu folgen.

Der Konflikt in Afghanistan drohte jüngst wieder zu eskalieren. Ghani hatte am 12. Mai nach Anschlägen mit Dutzenden Toten erneute Offensiven gegen Terrorgruppen angekündigt. Die Taliban interpretierten dies als Kriegserklärung.

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