Afghanistan:Terrorangriff auf Entbindungsstation

Bei zwei Anschlägen in Afghanistan sind mindestens 40 Menschen getötet worden. Die Angriffe galten der Entbindungsstation eines Krankenhauses in Kabul sowie einer Trauerfeier in der östlichen Provinz Nangarhar, wie Behördenvertreter am Dienstag mitteilten. Afghanistans Präsident Aschraf Ghani kündigte am Abend während einer Fernsehansprache an die Nation eine offensive Haltung der Streitkräfte an. Gleichzeitig forderte er die Taliban erneut zu einer Waffenruhe auf. Am Morgen stürmten laut Innenministerium drei Unbekannte die Entbindungsstation eines Krankenhauses in der afghanischen Hauptstadt Kabul. Sie töteten zwei Neugeborene und ihre Mütter, insgesamt mindestens 16 Menschen. 16 weitere Zivilisten, darunter auch Kinder, seien verwundet worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Alle Angreifer seien von Spezialkräften getötet worden. Sicherheitskräfte brachten nach Angaben des Innenministeriums mehr als 100 Menschen in Sicherheit, darunter viele Frauen und Kinder. In der östlichen Provinz Nangarhar sprengte sich am Dienstag ein Selbstmordattentäter während einer Beerdigung in die Luft und tötete mindestens 24 Menschen. Mehr als 68 weitere Menschen seien bei der Trauerfeier für einen lokalen Polizeichef verletzt worden, sagte ein Regierungssprecher aus der Provinz. Der stellvertretende Vertreter der Nato in Afghanistan und die Menschenrechtsorganisation Amnesty International verurteilten die Anschläge aufs Schärfste. Keine Gruppe bekannte sich bisher zu den Angriffen. Sowohl die Terrormiliz Islamischer Staat als auch die Taliban sind in Afghanistan aktiv.

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