Afghanistan:Taliban schießen US-Hubschrauber ab - 38 Tote

Die Taliban brüsten sich mit einem neuen Erfolg: Im Osten Afghanistans töten sie bei einem Granatenangriff auf einen Hubschrauber 38 Menschen - 31 US-Spezialkräfte und sieben afghanische Soldaten. Im Süden des Landes sterben bei einem Nato-Einsatz Zivilisten.

Beim Abschuss eines Hubschraubers in Afghanistan sind am Samstag 38 Menschen ums Leben gekommen - 31 Soldaten einer US-Spezialeinheit sowie sieben afghanische Soldaten.

Nach Angaben der afghanischen Provinzbehörden waren Kämpfer der radikalislamischen Taliban dafür verantwortlich. Diese brüsteten sich auch gleich mit der Tat und erklärten im Internet, sie hätten den Hubschrauber der internationalen Schutztruppe Isaf mit einer Granate abgeschossen.

Die Nato teilte hingegen mit, die Absturzursache werde noch untersucht. In dem Gebiet seien Aufständische aktiv. Nach Angaben eines Sprechers der Provinzregierung läuft in der Region Wardak südwestlich der Hauptstadt Kabul gerade ein Einsatz afghanischer und verbündeter Truppen gegen die Taliban.

Seit dem Sturz der Taliban-Regierung im Jahr 2001 hat die Gewalt in Afghanistan einen neuen Höhepunkt erreicht. Neben vielen getöteten ausländischen Soldaten hat die Zahl der zivilen Opfer in den ersten sechs Monaten des Jahres ein Rekordhoch erreicht.

Karsais Büro teilte mit, der Staatschef habe ein Kondolenzschreiben an US-Präsident Barack Obama geschickt. Seit Kriegsbeginn sind noch nie so viele US-Amerikaner bei einem einzelnen Zwischenfall in Afghanistan ums Leben gekommen.

Bei einem Angriff von Nato-Kampfflugzeugen auf ein Haus im Süden Afghanistans wurden acht Zivilisten getötet. Die Opfer gehörten alle zu einer Familie, teilte die afghanische Polizei mit. Unter ihnen seien Frauen und Kinder. Im ersten Halbjahr 2011 wurden nach Angaben der Vereinten Nationen in Afghanistan 79 Zivilisten bei Einsätzen von Nato- und US-Truppen getötet.

Auch im Norden, dem Einsatzgebiet der Bundeswehr, nahm die Gewalt im Vorfeld der Übergabe der Sicherheitsverantwortung von der Isaf-Truppe zu den afghanischen Streitkräften zu.

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