Abzug aus Afghanistan:Auf halbem Weg gestrandet

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In Islamabad bearbeitet Edith Grittner, Leutnant bei einem deutschen IT-Bataillon, in der deutschen Botschaft Visumanträge geflüchteter Afghanen, die nach Deutschland ausreisen wollen. (Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa)

In einem Safe House in Islamabad werden Familienangehörige von Ortskräften aus Afghanistan untergebracht, bis sie nach Deutschland weiter dürfen. Doch immer mehr von ihnen bleiben dort hängen. Sind die deutschen Behörden zu fixiert auf die Ukraine?

Von David Pfeifer, Islamabad

Von deutschen Jugendlichen unterscheiden sich afghanische Jugendliche insofern nicht, als dass diese ebenfalls die halbe Nacht auf dem Smartphone herumdrücken, wenn man sie lässt. Morgens erscheinen sie dann mit rotgeränderten Augen zum Unterricht. "Wir haben sie auch schon Abends die Handys abgeben lassen", sagt Eva Beyer, 38, und zögert einen Moment. "Aber einer der Jungs hat seine Mutter noch in Afghanistan, die hat selten Empfang. Und er hat Angst, sie zu verpassen." Also hält er sich und seine Zimmerkollegen die halbe Nacht lang wach.

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