Afghanistan:Mehrere Tote bei Taliban-Anschlägen

Bei Kämpfen in Ostafghanistan haben sieben Selbstmordattentäter Regierungsgebäude angegriffen. Nahe Kundes kam es zu einer Attacke auf die Bundeswehr.

In der ostafghanischen Stadt Chost haben bis zu sieben Selbstmordattentäter Regierungsgebäude angegriffen. Dabei wurden alle Angreifer getötet, vier weitere Menschen wurden verletzt. Die schwer bewaffneten Taliban attackierten zwei Gebäude der Regierung, sagte der Polizeichef der Provinz Chost, Abdul Kajum Bakisoi. Unter den Verletzten sind drei Zivilisten sowie ein Polizist.

Afghanistan: Mehrere Tote bei Taliban-Angriffen, AP

Ein Polizist betrachtet in der Stadt Chost die Schäden nach einem Selbstmordanschlag: Afghanischen Angaben zufolge war zunächst ein mit Sprengstoff beladenes Auto explodiert, daraufhin hätten sich drei Attentäter in die Luft gesprengt.

(Foto: Foto: AP)

Nach Angaben des afghanischen Verteidigungsministeriums explodierte zunächst ein mit Sprengstoff beladenes Auto. Anschließend hätten sich drei Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Schießereien seien ausgebrochen.

Nach Angaben des US-Militärs haben die afghanischen Sicherheitskräfte die Lage in der Stadt wieder unter Kontrolle. Der Sprecher eines Taliban-nahen Netzwerkes hatte erklärt, die Angreifer hätten in Chost hohe Verluste verursacht. Die Stadt liegt im Grenzgebiet zu Pakistan. Soldaten der USA und der afghanischen Regierung kämpfen in der Region seit längerem gegen die zunehmenden Angriffe der Taliban.

Sprengstoffanschlag auf Bundeswehr nahe Kundus

Auch auf die Bundeswehr im Norden des Landes wurde am Samstag ein Sprengstoffanschlag verübt. Dabei sei nordwestlich von Kundus ein Radpanzer vom Typ Dingo beschädigt worden, teilte die Bundeswehr mit. Es habe keine Verwundeten gegeben. Nach afghanischen Angaben wurden bei neuen Gefechten vier Taliban-Kämpfer getötet.

Anfang der Woche hatten die radikal-islamischen Kämpfer ähnliche Anschläge in der Stadt Gardes im Osten des Landes verübt. Neun Menschen kamen dabei ums Leben. Auch in der Stadt Dschalalabad griffen Selbstmordattentäter an.

Im Großraum Kundus findet seit Anfang der Woche eine großangelegte Militäroperation der afghanischen Sicherheitskräfte gegen Taliban-Kämpfer statt, an der sich auch 300 Bundeswehr-Soldaten beteiligen. Diese Operation dauere weiter an, hieß es.

Die Gewalt in Afghanistan ist in diesem Jahr auf den höchsten Stand sei dem Sturz der Taliban durch US-geführte Truppen im Jahr 2001 angestiegen. Die hohen Verluste hängen unter anderem mit einer Großoffensive der US-geführten Truppen gegen die radikal-islamischen Taliban in der Unruheprovinz Helmand zusammen.

Nach dem Beginn einer Offensive haben die Angriffe der Taliban weiter zugenommen. Die Bundeswehr ging im Norden Afghanistans in der vergangenen Woche erstmals mit schweren Waffen gegen die Aufständischen vor.

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