Bei einem schweren Bombenanschlag während des morgendlichen Berufsverkehrs in der westafghanischen Stadt Herat sind mindestens zehn Menschen getötet worden. 20 weitere seien verletzt worden, sagte Polizeisprecher Nur Ahmad Niksad. Unter den Verwundeten sei der Polizeichef des Distrikts Andschil.
Der Sprengsatz sei im Stadtzentrum ferngezündet worden, als der Polizeichef mit seinem Konvoi vorbeifuhr. Unter den Toten und Verletzten seien jeweils zwei Polizisten. Der Rest der Opfer seien Zivilisten. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.
Nach Angaben des Polizeichefs der Provinz Herat, Esmatullah Alisai, detonierte eine in einem Mülleimer versteckte Bombe am Straßenrand, als ein Polizeikonvoi vorbeifuhr. Zwei der Toten seien Polizisten. Ein anderer Polizeivertreter hatte zuvor von einem Selbstmordanschlag gesprochen.
Nach Angaben eines Reporters der Nachrichtenagentur AFP waren am Ort des Anschlags mehrere stark beschädigte Polizeifahrzeuge und private Taxis zu sehen. Kinderschuhe und ein Schleier hätten verstreut auf dem Boden gelegen. Nach der heftigen Explosion seien vereinzelt Schüsse der Polizei zu hören gewesen.
Die Hochburgen der Taliban befinden sich im Süden, doch gibt es auch immer wieder Anschläge und Angriffe in anderen Teilen des Landes. In Afghanistan findet in diesem Monat die Präsidentschaftswahl statt.