Afghanistan:Karsai bittet um mehr Nato-Truppen

Afghanistans Präsident macht sich Sorgen um die Sicherheit bei den geplanten Wahlen - zu Recht: Allein in den letzten drei Wochen starben bei Kämpfen mehr als 80 Aufständische und sieben US-Soldaten. Karsai hofft, dass Nato-Einheiten die Veranstaltung im Rahmen einer erweiterten Mission überwachen.

Die Friedensmission in Afghanistan müsse ausgeweitet werden, damit das Versprechen an das Volk erfüllt werden könne, sagte Hamid Karsai nach Gesprächen mit US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld in Washington. Die Wahlen wurden bereits zweimal verschoben. Nun sollen sie im Herbst stattfinden.

Die Nato ist derzeit an der Mission in der afghanischen Hauptstadt Kabul sowie an einem Wiederaufbauprogramm in der nördlichen Stadt Kundus beteiligt.

USA schickten zusätzliche Elite-Einheiten

Karsai sagte bei seinem Besuch im Pentagon, er habe die die Hoffnung auf eine Festnahme von Terror-Chef Osama bin Laden nicht aufgegeben. Niemand könne ewig auf der Flucht bleiben, sagte Karsai. "Wir werden ihn eines Tages fangen, früher oder später." Auch Rumsfeld äußerte sich optimistisch.

Karsai wollte auch mit US-Präsident George W. Bush zusammentreffen.

Bei Gefechten in der afghanischen Provinz Sabul haben US-Truppen während der vergangenen drei Wochen mehr als 80 Aufständische getötet und weitere 90 festgenommen.

Die meisten der Gefangenen stünden mit dem früheren Taliban-Machthabern, der al-Qaida oder den Milizen des ehemaligen Regierungschefs Gulbuddin Hekmatyar in Verbindung.

Seit Anfang Mai seien bei den Einsätzen im Südosten des Landes, etwa 300 Kilometer von der Hauptstadt Kabul entfernt, auch sieben US-Soldaten ums Leben gekommen, teilte ein amerikanischer Militärsprecher mit.

Die amerikanische Regierung hatte die Suche nach Osama bin Laden verstärkt und aus diesem Grund laut Medienberichten zusätzliche Elite-Einheiten nach Afghanistan geschickt.

© dpa/AP/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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