Süddeutsche Zeitung

Afghanistan:Deutsche Entwicklungshelferin in Kabul verschleppt

Medien berichten, in der afghanischen Hauptstadt sei eine Deutsche entführt worden. Das Auswärtige Amt hat den Fall bislang nicht bestätigt.

Zwei Bewaffnete haben eine deutsche Frau in der afghanischen Hauptstadt Kabul entführt. Ihr Auto sei am Montag von den Männern gestoppt worden, teilte die Polizei mit. Die Frau soll für die staatliche Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Einsatz sein. Die deutsche Botschaft in Kabul, das Außenministerium und die GIZ gaben zunächst keine Stellungnahmen ab.

Die Deutsche Presse-Agentur meldet, sie habe einen deutschen Pass und sei von Unbekannten im zentralen Qalai-Fatullah-Viertel entführt worden, wo die GIZ ihr Büro hat. Auf der Seite der Tagesschau berichtet der Korrespondent für Südostasien von einer Ausgangssperre in Kabul, weil die Polizei offenbar nach der Entführten und den mutmaßlichen Kidnappern sucht.

Die Sicherheitslage in Kabul hat sich in den vergangenen Monaten verschlechtert, nachdem die Taliban ihren Krieg gegen die afghanische Regierung verstärkt haben. Die Aufständischen hatten gedroht, vor allem Ausländer ins Visier zu nehmen. In den vergangenen Monaten hatten sie eine Reihe tödlicher Angriffe auf Büros, Wohn- und Gästehäuser mit Ausländern durchgeführt.

Wegen der sich immer weiter verschlechternden Wirtschaftslage und wenigen Jobs werden Entführungen mit Lösegeldforderungen häufiger. Früher im Jahr war ein ebenfalls für die GIZ arbeitender Deutscher im Norden Afghanistans entführt worden, als er durch ein Gebiet in der Region Kundus fuhr, das als Hochburg der Aufständischen bekannt ist. Er entkam im Mai nach sechswöchiger Gefangenschaft.

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