Süddeutsche Zeitung

Afghanistan:Bundeswehr in mehrstündiges Gefecht verwickelt

Bei einem Angriff auf eine Patrouille in der Nähe von Kundus sind vier Menschen getötet worden. Die beteiligten Bundeswehrsoldaten blieben unverletzt.

Deutsche Soldaten sind in Afghanistan in ein mehrstündiges Gefecht verwickelt worden. Dabei gab es Todesopfer auf der Gegenseite. Bundeswehrsoldaten sind jedoch nicht verletzt worden. Das teilte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Thomas Raabe, am Freitag in Berlin mit.

Eine deutsche Patrouille mit knapp 30 Soldaten sei am Donnerstagnachmittag in der Nähe von Kundus mit Panzerabwehrwaffen attackiert worden und habe die Angreifer anschließend zusammen mit afghanischen Sicherheitskräften verfolgt.

Es habe ein mehrstündiges Gefecht gegeben, in dessen Verlauf vier Mitglieder der Gegenseite durch afghanische Sicherheitskräfte getötet, vier weitere verwundet und vier gefangen genommen worden seien - "allesamt durch afghanische Behörden", berichtete Raabe.

"Sie müssen damit rechnen"

Auch am Freitag sei noch weiter gekämpft worden. Der Verlauf des Zwischenfalls dokumentiere, dass die Zusammenarbeit zwischen afghanischen und deutschen Behörden funktioniere. "Unsere Botschaft ist weiterhin, dass diejenigen, die uns oder unsere Alliierten angreifen, damit rechnen müssen, dass sie verfolgt werden", sagte der Sprecher.

Der am Donnerstag nahe Faisabad von deutschen Elitesoldaten festgenommene Talibanführer wird indes nicht nach Deutschland überstellt. Das sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Christian Schmidt, im Bayerischen Rundfunk.

Soldaten des Kommandos Spezialkräfte und afghanische Sicherheitskräfte hatten am Donnerstag den Mann im nordafghanischen Hochgebirge festgenommen. Es handelt es sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums um Abd al-Racik, der als Kommandeur der radikal-islamischen Taliban-Milizen in der Provinz Badakhshan gilt. Er steht im Verdacht, am Anschlag auf eine Bundeswehr-Patrouille im Juni 2008 sowie an anderen Anschlägen gegen ausländische Truppen und afghanische Sicherheitskräfte beteiligt gewesen zu sein.

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sueddeutsche.de/dpa/AFP/AP/mikö
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